Am Montagmorgen fuhren wir gemütlich von Nueva Colombia aus über Caacupé nach Paraguarí, wo es weiter auf der Routa 1 in Richtung Encarnación ging. Eine sehr einsame und ermüdende Fahrt 420km in Richtung des Südens.
Hin und wieder durchquerten wir kleinere Ortschaften, wie Quiindy und Caapucú, ehe wir in der uns schon bekannten Fischermetropole Villa Florida eintrafen.
Übrigens die inzwischen flach und eintönig gewordenen Landschaftsbilder durch welche unser Weg führte, sind mit Ausnahme des Rio Tebicuaray samt seinen dazugehörigen Sandstränden, für uns nichts besonderes und erwähnenswertes.
Wie überall deutete der momentane Wasserstand auch da am Fluss auf die noch immer große Trockenheit im Lande hin.
Wir machten unsere erste Rast in einem Hotelrestaurant Nahe dem Fluss. Netterweise kamen wir ganz überraschend so zu unserem zweiten Frühstück, welches vorerst die letzte Müdigkeit verlosch.
Wir bestellten uns lediglich je einen Kaffee und ein Wasser, bekamen jedoch dazu noch frische Anis Semmeln, Butter und Salz gereicht.
Wieder erwacht und gestärkt ging es weiter in Richtung San Miguel.
Die Stadt ist bekannt durch ihre Schafzucht und deren Verarbeitungen, welche man an zahlreichen Ständen bewundern und auch kaufen kann. Von Ponchos, Teppichen, Hängematten in großer Vielfalt bis hin zu Kleidungsstücken ist das Angebot sehenswert.
Nach wenigen Kilometern durchfuhren wir San Juan Bautista, die wohl letzte größere Ortschaft vor Encarnación. Hier endeckten wir die ersten größeren Waldbrände aus der Ferne. Auch fielen uns hin und wieder verbrannte Straßenränder, Wiesen und Gärten auf. Die Auswirkungen der Dürre, welche im gesamten Land zu sehen ist.
Die Flora und Fauna begann sich jetzt zunehmend zu verändern.
Anstatt Palmenwäldern, entdeckten wir ersatzweise mehr Nadelgehölzer. Die Ackerflächen beidseits der Routa nahmen ebenso zu, bis schließlich die ersten Mate Verarbeitungsbetriebe, sowie die ersten Getreide- und Sojasilos zu sehen waren.
Wenige km vor und später auch in Encarnación fielen uns zahlreiche Straßen- und Brückenerneuerungen auf.
Unheimlich viele Baustellen, teilweise vor Ort mit gestellten Unterkünften für die Arbeiter.
Wir schienen kurz vor dem Ziel, vor unseren Augen lag endlich Encarnación, wenig später entdeckten wir den Rio Paraná.
Encarnación, auch wegen ihres milden Klimas „Perle des Südens“ genannt, ist die Hauptstadt des Departementos Itapua und wurde 1615 gegründet.
Die derzeit knapp 80.000 Einwohner große Stadt unterteilt sich in die etwas höher gelegene Neustadt, dem wirtschaftlichen und modernem Zentrum,
sowie in die direkt am Rio Paraná gelegene Altstadt, wo man sich das täglich, bunte Markttreiben nicht entgehen lassen sollte.
Über die traumhafte Brücke „San Roque Gonzales“ ist Encarnación direkt mit der argentinischen Stadt Posadas verbunden.
Aber auch zahlreiche Boots oder Fährfahrten ermöglichen hier einen Landeswechsel.
Bei allem Staunen landeten wir erst einmal am Flussufer und konnten den tollen Blick nach Argentinien genießen.
Nach einer kleinen, nicht ganz so freiwilligen, doch umso schöneren Stadtrundfahrt in Encarnación führte uns der Weg weiter auf die Routa 6 in Richtung der Kolonien Hohenau, Obligado und Bella Vista.
Doch beim Verlassen von der Stadt entdeckten wir eine scheinbar noch im Betrieb laufende alte Dampflock. Sie fuhr tatsächlich an uns vorbei…
Nach der 7 – stündigen Autofahrt (mit kleineren Pausen natürlich) beschlossen wir erst einmal im Hotel Papillon in Bella Vista einzuchecken.
Ca. einen Monat vorab hatten wir problemlos per Mail zwei Nächte für uns gebucht.
Nach einem sehr netten Empfang, bekamen wir unseren Zimmerschlüssel und waren endlich angekommen.
Der Kopf schmerzte die Augenlider wurden immer schwerer bei und Beiden, so wurde spontan eine kleine Siesta gehalten.