10 Tips für Paraguay Auswanderer

1. Das Land wenn möglich mehrmals SELBSTÄNDIG bereisen.
2. Die Sprache lernen
3. Erst was Mieten und sich hier einleben
4. Geschäfte niemals anders wie in DE erledigen, d.h.
a. niemals vorab etwas bezahlen
b. Papiere/Verträge unabhängig prüfen lassen
c. Alle „Versprechungen“ vertraglich zusichern lassen
d. Mindestens eine Nacht über größere Käufe schlafen
5. Nicht jedem seine ganze Lebensgeschichte, bzw seinen finanziellen Rahmen mitteilen
6. Sich zu nichts drängen lassen, hier wird nie eine Immobilie oder Dergleichen „über Nacht“ verkauft
7. Nicht krampfhaft versuchen einen deutschen Freundeskreis in ein paar Monaten auf zu bauen. Freundschaften entwickeln sich und wachsen über Jahre.
8. Die Paraguayer wie Menschen behandeln und nicht wie Leibeigene.
9. Sich der paraguayischen Mentalität versuchen anzupassen, oder zumindest versuchen diese zu verstehen
10. Sich im Klaren sein: ich als Deutscher bin hier der Ausländer

Die Liste kann noch beliebig erweitert werden….

18 Gedanken zu „10 Tips für Paraguay Auswanderer“

  1. Danke Oliver, für die guten Ratschläge, wir können sie gut brauchen, denn Ende des Jahres gehen wir nach Paraguay. Wir verfolgen euren Blog schon länger und konnten uns schon einige nützliche Dinge rauspicken.
    Kurze Frage: Wenn ihr euer Haus gebaut habt und eingezogen seid, wird dann euer Mietshaus weitervermietet? Wir suchen nämlich eines ;-).

    Liebe Grüße

    Lina

  2. Deinen Ausführungen können wir nur beipflichten. Leider funktioniert auch in Deutschland der Handel mit Schrottimmobilien zu weit überteuerten Preisen.

    Hier mal zwei Links zu den neusten Fällen:

    http://www.cn-online.de/lokales/news/handel-mit-schrottimmobilien-soll-auch-in-cuxhaven-floriert-haben.html

    http://www.fr-online.de/rhein-main/handel-mit-schrottimmobilien-aufgeflogen-/-/1472796/4585286/-/index.html

    Der Unterschied zwischen Deutschland und Paraguay besteht darin, dass man in DE vor Gericht sehr viele bessere Karten hat als hier. Hier führt so etwas sehr oft zum absoluten Ruin der Betrogenen……

    Also liebe Auswanderungswillige, nehmt Euch die Worte von Oliver zu Herzen, damit euer Traumland nicht zum Albtraum wird.

    Christiane

  3. Gute Tips, aber den vielleicht wichtigsten Tip, denjenigen der für die allermeisten Rückwanderungen verantwortlich ist, der fehlt noch.

    *KOMMT NUR NACH PARAGUAY WENN IHR FINANZIELL ABGESICHERT SEID*

    Das bedeutet ihr habt entweder genug Geld für den Rest eures Lebens, bezieht eine Rente, Mieteinnahmen oder ähnliches aus Europa/USA, oder habt bereits seit Jahren ein Einkommen aus dem Internet/Welteinkommen.

    Ist euer Plan sich hier in Paraguay im Bereich Hotel/Gastgewerbe oder auch Bäckerei/Erlebnistouren eine Existenz aufzubauen – bitte macht das nur, wenn es kein Problem für euch ist nach 5-6 Jahren wieder nach Europa zurück zu gehen. Dann sind nämlich (bei den besser vorbereiteten) eure Ersparnisse aufgebraucht, da ihr zwar Einnahmen hattet, es aber nie gereicht hat, um einen „europäischen“ Lebensstil wirklich aus dem Land zu finanzieren.

    Verfügt ihr zB über eine monatliche Rente, oder Mieteinnahmen aus der eigenen, schuldenfreien Immobilie in D/AT/CH – dann lassen sich viele „Fehler“ hier in Paraguay leicht verschmerzen. Etwas Lehrgeld zahlen fällt wenig ins Gewicht, und auch ein Fehlgriff bei der Immobilie ist dann keine Tragödie.

    1. Hallo Maldek,

      kann man nur so unterschreiben!
      Nicht zu vergessen:
      Wenn man hier ein Gewerbe aufmacht sollte man auch Ahnung davon haben und Geschäftsfähig sein.
      Versuche ich z.B. als ausgebildeter Tänzer eine Rinderzucht oder eine KFZ Werkstatt zu eröffnen ist das eigentlich auch schon zum Scheitern verurteilt.

      Grüße Oliver

  4. „hier ein Gewerbe aufmacht sollte man auch Ahnung davon haben“

    Vollste Zustimmung. Meine Lieblings-Neuankömmlinge sind die „Selbstversorger“. Da schaue ich jedesmal gleich 10 Jahre älter aus, vor lauter Falten auf der Stirn. 😉

    Wenn ich mir vorstelle, wir wären mit einem „Selbstversorger“-Masterplan angereist – und wir haben einige Jahre Gartenerfahrung in Europa, teils sogar in Richtung Permakultur/Sepp Holzer aufzuweisen – wir wären glatt verhungert.

    Hier wächst zwar vieles, ganz besonders das Gras und die Manioka, aber alles andere WIRD auch gern gefressen. Heuschrecken, Ameisen, Hühner des Nachbarn, Kühe (können über Zäune springen), Raupen und auch Paraguayische Nachbarn helfen gerne mal beim Ernten.

    Der Traum vom eigenen Garten läßt sich in Paraguay sehr leicht realisieren, um jedoch einen Ertrag zu erzeugen braucht es etweder massive Chemie oder tägliche Knochenarbeit. Und selbst dann gibt es noch die fixen Ausgaben wie Benzin, Strom, Wasser, Geräte die sich nicht so einfach aus dem Verkauf von Obst/Gemüse decken lassen.

    1. Der Traum vom eigenen Garten läßt sich in Paraguay sehr leicht realisieren, um jedoch einen Ertrag zu erzeugen braucht es etweder massive Chemie oder tägliche Knochenarbeit. Und selbst dann gibt es noch die fixen Ausgaben wie Benzin, Strom, Wasser, Geräte die sich nicht so einfach aus dem Verkauf von Obst/Gemüse decken lassen.

      Das sehen wir täglich bei einem paraguayschen Nachbar: Der steht jeden Tag 8 Stunden auf dem Feld: Unkraut jäten, Erde auflockern Wässern usw.

      1. Hab ich das nun richtig mitbekommen? Es kann nur jemand nach Paraguay auswandern der eine hohe Rente bekommt, oder der Millionär ist? Wenn ich die vielen Blogs lese, dann sind aber auch ganz normale Leute nach Paraguay ausgewandert und befinden sich schon seit Jahren dort, obwohl sie zu keiner der o.a. Kategorien gehören.

        LG

        Lina

        1. Wo steht da was von Millionär???? Es steht nur da das Du ein gesichertes Einkommen haben solltest, das auch einigermaßen Inflationssicher ist. Wir haben nun mal schon öfters mitbekommen das Leute nach Paraguay auswandern und nach einem Jahr ist das Ersparte aufgebraucht. Dann kommt das große Erwachen.

          Grüße Oliver

          1. Ich will ja nicht gescheit sein, du weißt es sicher besser als ich Oliver. Aber wer noch nicht pensionsberechtigt ist, oder keine Mieteinnahmen hat etc. hat in Paraguay keine Chance sich ein neues Leben aufzubauen? Das ist sehr schade, denn ich stelle mir vor gerade das wollen die Auswanderer. Als Rentner kann man ohnehin fast überall hingehen.

            Liebe Grüße

            Lina

            Noch eine Frage: Wie sieht es mit Rechtsanwälten aus die in Österreich studiert haben. Bekommen die auch so wenig bezahlt, daß sie in Paraguay nicht leben können?

          2. Hallo Lina,

            ich sage ja nicht, das es nicht geht sich hier den Lebensunterhalt zu verdienen. Da gibt es auch einige Beispiele die das schaffen, aber:
            1. Ist es hier sicherlich nicht einfacher wie in DE, denn man kennt den Markt nicht, man kennt die Mentalität nicht und kann meist die Sprache nicht.
            2. Die Leute die hier sich erfolgreich eine Existenz aufgebaut haben:
            a. Ahnung von dem Geschäft
            b. genügend Kapital um sich so etwas aufzubauen und einige Jahre zu überbrücken

            Als Angestellter ist es hier schwierig, den die Ausbildungen werden ähnlich wie in DE meist nicht anerkannt (als Rechtsanwalt geht das sicherlich auch nicht). Man fängt also wieder bei Null an und muss hierfür auch perfekt spanisch können.
            Ich will den Leuten einfach nur die Illusion oder Träumerei nehmen. Wer in DE es schon nicht geschafft hat sich eine Existenz aufzubauen wie will er das dann im Ausland unter den erschwerten Bedingungen schaffen???
            Die meisten Leute die hier nun mal rüber kommen sind Rentner, Frührentner (die von Ihrem Ersparten bis zur Rente leben), Personen die von Ihrem Kapital oder Mieteinkünften leben oder Leute (wie ich) die Ihr Geld über das Internet verdienen.

            Grüße Oliver

          3. Auch ich musste nach 5 Jahren zurück nach Deutschland, weil mir das Geld ausging. Ohne Krankenversicherung wollte ich nicht sein ,mit fast 50.

            Aber ich arbeite dran und bin sicher bald wieder in meiner neuen Heimat, ich liebe dieses Land und seine Menschen.

            Gruß Klaus

  5. Eigentlich leuchtet das eh ein. Wir jedenfalls werde uns am Anfang 120 Stunden Intensivunterricht in Spanisch reinziehen und sollte das nicht reichen, dann halt weiterlernen bis wir uns vernünftig auf spanisch unterhalten können. Erst dann werden wir weitersehen.

    Danke Dir Oliver, bist echt ein netter Kerl!

    Liebe Grüße aus dem kalten Österreich

    Lina

    1. Hallo Lina,

      wie gesagt, das war nicht zum verallgemeinern gedacht 🙂 Sondern soll auf zeigen das es eben bei weitenm nicht so einfach ist im Azsland „zu überleben“ wie einem auf vielen Seiten weiss gemacht wird.
      Wenn man hier Geld verdienen muss sollte man beizeiten ein vernünftiges Konzept und am Besten noch Plan B,C… haben.

      Grüße Oliver

    2. Hallo Lina,

      wir sind auch aus Österreich hierhergekommen.

      Vielleicht kann ich dir da einige Vergleich liefern, die dir die Situation in Paraguay leichter verständlich machen.

      In Österreich gibt es keine armen Menschen. Was wir als „arm“ bezeichnen ist jemand, der ein 10 Jahre altes Auto fährt. Wenn in Paraguay jemand arm ist, ißt diese Person aus den Mülltonnen.
      Ein Sozialhilfeemfänger aus einem Wiener Gemeindebau wäre hier reich – reicher als 90% der Paraguay.

      Um hier auf einen vergleichbaren Lebensstandard zu kommen, müßte die Person ein „Spitzenverdiener“ sein und ~mindestens Gs. 3,000,000 pro Monat bekommen. (Das sind ca. Euro 500)

      Zum Vergleich:
      Ein Hilfsarbeiter bekommt hier Gs 800,000 / Monat
      Ein Facharbeiter bekommt mit Glück den staatlichen Mindestlohn von Gs. 1,550,000
      Eine Bankmitarbeiterin mit Studium bekommt etwa Gs 2,500,000

      Das sind jeweils 6 Arbeitstage die Woche mit 8 Stunden Nettoarbeitszeit.
      Urlaubsanspruch minimal. Krankenversicherung, Pensionsversicherung falls überhaupt vorhanden (eher selten) ist von diesen Löhnen noch extra zu bezahlen.

      Für einen UNTERNEHMER sieht die Sache schon etwas besser aus. Die meisten Auswanderer die hier in Paraguay ihre Brötchen verdienen, gehören zu dieser Gruppe.

      Als Unternehmer gibt es hier einige gute Chancen. Die Finanzierung muß jedoch gesichert sein, denn Kredite wie in AT/D/CH gibt es nicht. Du arbeitest zu 100% mit deinem eigenen Geld, und das mußt du eben ersteinmal haben.

      Von Millionen oder großer Rente habe ich nichts geschrieben. Eine KLEINE Rente von zB Euro 600 reicht in Österreich kaum zum überleben. Mit so wenig Geld im Alter bis du richtig ARM. Für solche Menschen ist Paraguay zB eine echte Alternative. Hier sind Eur 600 pro Monat ausreichend für ein menschenwürdiges, gutes Leben im Alter.

      Willst du dich noch gar nicht so fix festlegen, hast keine Kinder und Zeit; dann ist es nicht schlecht, wenn du dir das Land mal in Ruhe anschaust und als Tourist 90 Tage im Land lebst. Dann verstehst du vieles besser. Das kostet nur das Flugticket und erspart womöglich
      eine große Ent-Täuschung (der Trennstrich ist absichtlich).

      1. Hallo Maldek,

        dank eurer Aufklärung ist es jetzt für mich verständlich und nachvollziebar geworden. Wir waren im Jänner in Paraguay und wir konnten uns vorstellen hier zu leben. Uns ist klar, daß es das wahre Paradies nirgends gibt und daß man überall Abstriche machen muß. Natürlich sind wir nicht so blauäugig zu glauben, wir kommen jetzt nach Paraguay und haben für alle Zeiten ausgesorgt. Aber als ich dann las, nur Rentner und Auswanderer mit einem fixen Einkommen hätten in Paraguay eine Zukunft konnte ich das gar nicht so richtig glauben. Aber wir werden mal die ersten Monate spanisch lernen und wenn wir dann immer noch so begeistert sind, dann denken wir darüber nach ob wir bleiben werden.

        vielen lieben Dank

        Lina

        ps.: ich weiß dieses Thema gehört eigentlich nicht hierher, aber wir haben zum spanisch lernen nur die Sprachschule Idipar in Asuncion gefunden. Kennt jemand von euch eine Altanative?

  6. 4. Geschäfte niemals anders wie in DE erledigen, d.h.
    a. niemals vorab etwas bezahlen
    Eine Ergänzung dazu: Die meisten Bauunternehmer können hier nicht in Vorleistung gehen, deshalb müssen Materialkosten vorab bezahlt werden.
    Aber nur diese. Sonst bezahlt man und die Arbeiten werden nicht beendet.

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