1. Zeit lassen und sich nicht drängen lassen. (halb Paraguay ist zu verkaufen)
2. Das Grundstück auch am Wochenende, Nachts und nach Regen besichtigen. Nicht das nebenan am Wochenende eine Disco in Betrieb ist , oder das Grundstück nach Regen sich in eine Seenplatte verwandelt.
3. Preise vergleichen über paraguayische Tageszeitungen oder paraguayische Immobilien Makler
4. Niemals direkt über das Internet kaufen
5. Prüfen ob Wassere und Strom auf dem Grundstück ist oder nur am Grundstück anliegt
6. Bei einem Haus sich einen Gutachter suchen um zu prüfen wie es mit der Bausubstanz aussieht
7. Den Titel und die Verträge prüfen lassen von einem selbst bestimmten Notar Ihres Vertrauens
8. Keine Vorauszahlungen leisten
9. Die Infrastruktur in der näheren Umgebung SELBER erkunden. Ist alles da was man meint zu brauchen (Supermarkt, Krankenhaus…)
10. Eine Nacht (oder mehr) darüber schlafen.
Generell könnte man meinen, dass diese Kriterien ja genauso für Deutschland zutreffen könnten, aber deutsche Immobilien zu kaufen, ist nicht ansatzweise so verzwickt, wie hier und der Teufel liegt im Detail.
Ansonsten gibt es sicherlich noch "duzende" andere Punkte zu beachten und diese Liste kannbeliebig ergänzt werden.
Noch ein super Beitrag Oliver!
Wenn ich darf, werde ich noch ein wenig ergänzen:
„halb Paraguay ist zu verkaufen“
-> weil sehr viele (nicht nur Paraguayer) nur weg wollen, mangels Einkommensmöglichkeiten.
„Regen sich in eine Seenplatte verwandelt.“
Großes Problem. Wenn eine Gegend schon „Costa xxx“ heißt, oder gar Sumpfpflanzen am Grund zu finden sind >>> FINGER WEG
„Preise vergleichen“
Wie wahr! Deutsch verlangen in der Regel +100% (das Doppelte) vom Marktwert. Paraguayer zahlen in der Regel nur die Hälfte vom Marktwert (einem anderen Paraguayer)
„Wassere und Strom“
Diese Leitungen mußt du selber von der Grundstücksgrenze zum Haus legen lassen. Das kann teuer werden, wenn es noch nicht gemacht wurde.
„Bausubstanz“
Es gilt die Regel was in Europa schlimmer „Pfusch“ wäre, läuft hier als Qualitätsarbeit. Es gibt keine Gewerbeordnung oder Lehre in diesem Sinne. Ein Hilfsarbeiter, der 5 Jahre zugeschaut hat, kann durchaus einen „Meisterbetrieb“ führen. Ein Beispiel: Kaltwasserrohre für Heisswasserleitungen zu verwenden ist praktisch „normal“. Erst verputzen und DANN die Elektroleitungen verlegen (mit aufstemmen) ist Standard. Häuser ohne Fundament, die Bodenfliesen direkt auf den Erdboden gelegt, das ist die Paraguayische Norm.
„Infrastruktur“
Haha ja das ist gut. Wenn in manchen Immo Anzeigen steht „Erdweg 1 km bis zur nächsten Schule, Supermarkt, Elektrogeschäft; 3km bis Asphalt“
Dann dürft ihr bitte nicht in Deutschen Maßstäben denken.
Der Supermarkt ist eine Despensa – ein Tante Emmaladen, winzig, mit einfachsten Waren und sehr schmuddelig. Ein echter Supermarkt ist dann in der nächsten Stadt mit 50 000 Einwohnern zu finden, etwa 1 Autostunde entfernt.
Die Schule ist eine Paraguay Dorfschule, in der es keine Fenster gibt, keine Schulbücher, die Lehrerin weder gutes Spanisch in Wort und Schrift beherrscht noch 23+12 im Kopf zusammenzählen kann. Das ist kein Witz – ich meine das genauso.
Wer so etwas über das Internet kauft, verdient es 200% zu viel zu zahlen und nach 1 Tag heulend im Bett zu liegen, weil die Ent-Täuschung gigantisch war.
Die Ergänzungen von Maldek treffen den Kern!
Hola
Nette Seite, viele gute Fotos!
Da gibt sich wirklich jemand Mühe!
Das ist zwar ein schon alter Artikel von Maldek, auch ein sehr netter Artikel !
Mit was ich allerdings nicht einverstanden bin, ist die Bemerkung von Maldek “ es gibt keine Gewerbeordnung in Paraguay“!
Gewerbeordnung gibt es schon seit 1983 in Paraguay – das Lei del Comerciante!
Ja und erst das Konsumentenschutzgesetz von Paraguay – das gibt es auch….!