Letzte Nacht begann es noch sehr heftig zu gewittern. Nachdem man es am Abend vor Schwüle kaum noch aushielt, begann es am späten Abend stark zu stürmen, zu blitzen und zu donnern.
Gegen Mitternacht fiel dann endlich der lang ersehnte Regen für einige Stunden.
Als wir jedoch in der früh bei strahlendem Sonnenschein aufstanden, hatte es bereits schon wieder über 33Grad.
Da dies leider schon der vorletzte Urlaubstag war, beschlossen wir heute nichts zu tun und einen Großteil des Tages einfach zu relaxen.
Nach einem sehr ausgedehnten Frühstück fuhren wir gegen Mittag für 2h in Stadt, um noch ein wenig shoppen zu gehen, und den restlichen Tag verbrachten wir im Pool und beim Lesen in der Sonne.
Hier zeigen wir Euch noch ein paar nette, teilweise sehr schöne Mitbewohner, welche uns des öfteren begegnet sind 😉
Eine Blattschneideameise während der Arbeit… Eine Echse, die erst von der Katze, anschließend von Oliver gejagd wurde…
Wishbone, Penelope´und die beiden Papageien
Einer unserer zwei Gekos im Appartement..
?? Eine der „fettesten“ Gröten, welche sich nach Dämmerung vor allem in Poolnähe trafen ;(
Als wir in der Früh zum Frühstück erschienen, stand tatsächlich wie versprochen unser neuer Wagen vor dem Hause.
Also brachen wir nach 8Uhr auf nach „Luque“, diesmal fanden wir von da aus den richtigen Weg in die Uni-Stadt „San Lorenzo“ und fuhren auf de Routa I weiter in Richtung Süden nach „Paraguari“.
Hin und wieder stoppten wir um die traumhaft schönen Landschaften, Kirchen aber auch ganz einfach die Menschen sitzend vor Ihren Häuschen (natürlich beim Tetere trinken), Familienausflüge zu 5. auf dem Moped 😉 oder die gesamte Familie samt Pferde und Hunde auf der Picup- Ladefläche fotografisch fest zu halten.
Ca 10km hinter „Ita“ erreichten wir eine kleinere Ortschaft namens „Yaguaron“. Hier besichtigten wie die in den Jahren 1670-1720 von Guarani-Indianern aus Holz erbaute „Iglesia de Yaguaron“, eine der schönsten Kirchen Paraguays. Wirklich sehr sehenswert!
Nach weiteren 15km führte uns der Weg nach „Paraguari“, von da aus fuhren wir weiter über „Roque Gozalez de Santa Cruz“ und „Caapucu“ nach „Villa Florida“.
Eine wunderschöne Flusslandschaft des Rio Tebicuary erstreckte sich über einige Kilometer lang.
Wie wir erfahren haben, gilt diese Region als großes Anglerparadies, wo der Kampffisch Dorado mit Hochseeangelgeräten gejagt wird.
Auch hier kann man zahlreiche Fischrestaurants finden, die recht einladend aussahen, allerdings waren wir Beide noch vom Frühstück gesättigt und fuhren somit wieder zurück.
Nach 16Uhr trafen wir dann wieder bei noch immer über 38 Grad Temperatur in „Luque“ ein. Nach einer kleinen Erfrischung im Pool beschloss Oliver sich für ½ h etwas aufs Zimmer zu legen, da er schon während unseres Ausfluges leichte Kopfschmerzen bekam. Nachdem über 2 1/2 h vergangen waren, machten wir uns alle so langsam Sorgen über den Guten.
Nach mittlerweile über 3 h erschien Oli dann kreidebleich im Garten. Auch wenn er es bis dahin noch nicht wahrhaben wollte, er hatte wohl einen kleinen Hitzeschlag bekommen, dessen waren wir uns sicher.
Schon um 7.20Uhr hieß es aufstehen, frühstücken, um bei noch einigermaßen angenehmen Temperaturen auf den `Petirossi-Markt` nach Asuncion zu fahren.
Bereits 8.30Uhr zeigte das Thermometer schon 33Grad an!
Trotz des zahlreichen Angebotes an allen nur erdenklichen Waren, von sämtlichen Textilien, Schuhangeboten, Schmuck, zahlreichen Handy- und CD Ständen, Sonnenbrillen bis hin zu Obst und Gemüse, allerhand Gewürzangeboten und vielem mehr, schlenderten wir von einem Verkaufsstand zum Nächsten.
Natürlich bekam man, wie auch schon im vergangen Jahr als wir den Einkaufsmarkt besuchten, kleine Tierchen wie Schuldkröten, Papageis, Uhus, Äffchen und Küken angeboten.
An jeder noch so kleinen Ecke werden einem Grillwürstchen, Hamburger nach Paraguay-Art 😉 oder auch verschiedene Süßspeisen angeboten.
Sehr angenehm ist es, sich in aller Ruhe alles ansehen zu können, ohne das einem jeder Händler seine Waren aufschwatzen mag, wie man das sehr oft auf osteuropäischen Märkten erleben muss.
Der `Petirossi- Markt`, auch `Mercado-Cuatro` genannt, hat schon seinen besonderen Flair. Man sollte es wirklich nicht versäumen bei einem Aufenthalt in Asuncion auf die Fahrt dahin zu verzichten.
Für etwas empfindlichere Menschen, wäre es dennoch ratsam, einen Besuch der Fleischhalle zu vermeiden, zumindest bei Temperaturen von über 30Grad ist dies nach wie vor, meiner Meinung nach, nicht all zu angenehm.Mittlerweile ist es nach 12Uhr und wir fuhren weiter nach „Roque Alonso“ zum Rio Paraguay um unser Abendmahl am Flussufer zu kaufen.
Im letzten Jahr fand man hier nur drei alte Holztische, welche als Arbeitsplatz der Fischverkäuferinnen dienten. Mittlerweile wurden allerdings massiv geflieste Tische incl. Wasseranschluss erbaut.
Auch drei neue Fischrestaurants haben in unmittelbarer Nähe eröffnet und bieten leckere, frische Fischspezialitäten an. Wir kauften einen 4,5kg schweren Surubi-Fisch, für nur umgerechnete 15€! und fuhren zurück nach „Luque“.
Kurz vor dem Ziel begann unser Auto jedoch seinen Geist aufzugeben, hopsend schafften wir es dennoch zum Glück bis nach Hause.
Carmen telefonierte gleich mit den Herren der Autovermietung vom Airport. Alles schien problemlos zu sein, nach 16Uhr könnten wir den Leihwagen vorbeibringen und bekämen einen anderen.
Mittlerweile stiegen die Temperaturen auf über 38Grad an, daher war an diesem Tag nur noch Poolvergnügen und faulenzen angesagt 😉
Zur vereinbarten Zeit fuhren wir dann schließlich, noch immer hopsend, gemeinsam zum Airport, wo uns sehr freundlich mitgeteilt wurde, dass an diesem Tage doch kein Auto mehr frei wäre. Erst am kommenden Tag könnten wir einen neuen Leihwagen bekommen ;(
Supi, wir wollten eigentlich gleich Sonntagmorgen nach „Villa Florida“ aufbrechen, jetzt durften wir gespannt sein ob das wohl auch klappen würde?!
Carmen verhandelte noch etwas energisch mit dem Vermieter, bis Sie sich einigten, das am kommenden Tag um 6Uhr der Wagen auf der Quinta Tiffany für uns bereit stehen wird. Nun waren wir alle sehr gespannt ob dies auch so sein wird…
Am späten Vormittag fuhren wir zusammen mit Carmen, die für einige Tage „Strohwitwe“ war, da Ihr Mann zusammen mit Sohn Sebastian einen Kurztrip nach „Buenos Aires“ unternommen hatten, auf die `Estancia Aventura`, um dort Carmens Freundin Kiki, die Besitzerin der Ferien-Ranch zu besuchen, einen netten Tag am Pool zu verbringen und eventuell am Spätnachmittag einen kleineren Ausritt zu Pferde zu unternehmen.
Wir starteten also in Richtung „Caacupe“. Ca 6km hinter dem Wallfahrtsort „Caacupe“ führt uns eine Sandpiste vorbei an vereinzelten schönen Grundstücken, ein Großteil wohl mit Schweizer Besitzern wie uns erzählt wurde, hinauf zur traumhaft schönen und idyllisch gelegenen `Estancia Aventura `.
Hier können sich vor allem Natur- und Pferdeliebhaber, aber ebenso Familien mit Kindern hervorragend entspannen und relaxen. Für sportliche Aktivitäten laden ein Beach Volleyball- sowie ein Tennisplatz ein. Auch kann man sich beim Westernreiten grenzenlos austoben. Derzeit zählt die Estancia 60Pferde und zahlreiche Rinder.
Ein wunderschön angelegter Pool, incl. Whirlpool Sorgen dann für die nötige Abkühlung.
Wir verbrachten einen sehr netten, unterhaltsamen Nachmittag bei Kiki.
Kurz vor Dämmerung versuchten sich Oliver und ich zusammen beim Reiten. Für mich, die noch keinerlei Erfahrungen mit Pferden hatte, war das ein aufregendes Ereignis gewesen.
Nachdem die Pferde gesattelt wurden, und wir eine kurze Einweisung erhielten, stiegen wir auf das Ross, ritten langsam und gemächlich (wie für Anfänger eben üblich) zusammen mit Carmen und Kiki auf die Weiden um die Rinder zusammen zu treiben, sie anschließend zu zählen und auf eine Weitere Koppel zu führen.
Uns hat das sehr viel Spaß gemacht, selbst Oliver (bisher kein unbedingter Pferdefreund), schien auf den Geschmack gekommen zu sein.
Mit dem Sonnenuntergang fuhren wir am Abend wieder zurück nach „Luque“.Allerdings waren wir alle 3 etwas erschöpft gewesen, das wir nach dem Abendessen schon recht früh zu Bett gingen.
Nach dem Frühstück mussten wir unbedingt eine „Gomeria“ aufsuchen, um unseren defekten Reifen reparieren zu lassen. Das sollte kein Problem sein, da diese Dienstleistung an jeder Straßenecke, in jeder noch so kleinen Ortschaft angeboten wird.
Bereits um 10Uhr zeigt das Thermometer 35Grad an, es versprach erneut ein sehr heißer Tag zu werden. Durch die starke Schwüle wurde einem jeder kleine Schritt schon zur Belastung, das Wässer lief einem schon alleine vom nix tun den ganzen Körper herunter.
Aus diesem Grund sprangen wir gleich nach dem Frühstück in den Pool, auch wenn diese Erfrischung nur sehr kurze Zeit angehalten hat.
Währenddessen bekam ich von Victoria, Carmens Hausmädchen, zum ersten Male einen Terere´(eiskalter Matetee) zum trinken angeboten.
Das Trinken des Matetees in Paraguay ist eine altgebräuchliche Lebensgewohnheit der Menschen im Lande. Man kann es überall beobachten, sei es auf den Straßen, in Parkanlagen, auf Banken, in Geschäften einfach an jeder nur denkbaren Stelle findet man Leute mit Ihren Bechern und Thermoskannen in der Hand.
Der Trinkbecher, welcher zunächst randvoll mit zerriebenen Blättern des Ilexbaumes gefüllt wird, besteht meistens aus Holz oder Kuhhorn. Während der Sommermonate füllt man den Becher mit Eiswasser auf, in der Winterzeit demnach mit heißem Wasser.
Die ersten Schlücke fand ich nicht so toll, da sich mehr Teekrümel im meinem Mund befanden, als die Flüssigkeit an sich ;( doch nach dem zweiten und dritten Aufguss, nachdem ich mittlerweile auch wusste das man den Saugröhrchen mit Sieb (bombilla) nicht zum Rühren benutzen sollte, war es eine sehr Gute, etwas nach Pfefferminze schmeckende Erfrischung gewesen.
Gegen Mittag, in der größten Hitze, fuhren wir dann endlich nach „Luque“ um eine `Gomeria` aufzusuchen.
Bereits an der ersten Tankstelle konnten wir eines der Werbeschilder sichten, ich fragte bzw. sagte dem Tankwart, das wir einen Reifen zu Flicken hätten, er antwortet mit „momento“. Okay, wir suchten uns ein schattiges Plätzchen und warten und warteten…
Uns ist ja schon bekannt das die Paraguayer alles etwas langsamer angehen als bei uns in Deutschland üblich, doch nach 25 Minuten fragten wir dann doch noch einmal nach ob und wann uns jemand helfen wird.
Na toll, der nette Herr Tankwart schickte uns auf einmal weiter, es würde wohl heute niemand kommen um den Reifen zu reparieren, wie sollten es in der „Gomeria“ auf der gegenüberliegenden Straßenseite versuchen.
Dort angekommen wird uns dann in ca. 1/2h der Reifen repariert. Zu unserem Erstaunen kostete dies nur 7000 Guarani (umgerechnet ca. 1,10€), das ist der pure Wahnsinn der hier abgeht!
Wer bitte schön in Deutschland würde sich für 1,10€ die Hände schmutzig machen? Dafür bekommt man hier doch nicht einmal mehr die Tür aufgehalten, oder?
Während wir anschließend noch kurz zum Supermarkt fuhren, zog blitzschnell ein Gewitter über der Stadt auf. Bei noch immer 36Grad wurde es zunehmend dunkler und begann stark zu stürmen, kurze Zeit später schüttete es aus allen Wolken. Endlich Regen, nach den vielen heißen Tagen, war das ein Segen für Mensch und Natur.
Während man mittlerweile keinen einzigen Menschen mehr auf den Straßen sehen konnte, auch nur noch wenige Autos auf den Straßen fuhren, genossen wir es um so mehr bei diesen heißen Temperaturen patsch nass zu werden ;). Auch wenn man uns deswegen schon recht eigenartig nachsah…
So fuhren wir zurück auf die Quinta Tiffany, ca. 3km entfernt vom Stadtzentrum „Luque“ und mussten zu unserem Erstaunen feststellen, das hier nur ein paar vereinzelte Tröpfchen aus den dicken Wolken gefallen waren und der gesamte Boden noch immer total ausgetrocknet war.
Den angebrochenen Nachmittag ließen wir recht ruhig angehen. Während sich Oliver ein wenig aufs Ohr legte und beim Lesen schließlich einschlief, suchte ich mir ein schattiges Plätzchen vor einem Hibiskusbäumchen, an dem sich jeden Tag ein Kolibri-Pärchen zeigte. Also schrieb ich da in aller Ruhe unser Urlaubstagebuch, lernte ein paar neue Spanischvokabeln und wartete eigentlich mit dem Fotoapparat auf das recht scheue Vogelpärchen.
So vergingen mittlerweile über 2h.
Entweder sind die Kolibris da und wir haben unsere Kamera nicht bei der Hand, oder aber umgekehrt. Anscheinend hatte ich an diesem Tage wieder kein Glück, doch auch morgen ist noch ein Tag und übermorgen und überübermorgen…