Am Mittwoch sollte es soweit sein. Nach Absprache mit unserem Schreiner Herr Paulier welcher für den Möbeltransport beauftragt wurde, sowie der Gärtnerei von Anton, welche all unser Pflanzen transportieren sollte, musste nur noch der Wettergott auf unsere Seite stehen.
Mit viel (wettertechnischem) Glück und der Hilfe vieler Freunde zogen wir am Mittwoch in unser neues Paraguay Häuschen ein.
Wir möchten uns an dieser Stelle nochmals ganz herzlich Bedanken bei Anton, und seine fleißigen Angestellten, ebenso bei der Firma Paulier samt Arbeiter, Karola & Georg, Karl & Ingrid, sowie Aleta & Manfred.
Schön das es Euch gibt!!
Nach den letzten nervenaufreibenden und stressigen Tagen, haben wir uns nun schon gut hier eingelebt.
In den Nächten lässt es sich nun wieder ruhig schlafen, ohne Messer neben dem Bett liegend und alle Fenster verriegeln zu müssen.
Wir werden natürlich weiterhin auch von den Geschehnissen hier auf dem Lande berichten. Nur müssen wir selbst erst einmal Eindrücke gewinnen.
An all unsere Freunde und Bekannte in Deutschland, Österreich, Uruguay und Paraguay herzliche Grüße aus dem heute 38 Grad heißem Nueva Columbia!
Trotz des glücklichen Ausgangs der ganzen Geschichte, beschlossen wir am vergangenen Freitag uns ein neues Häuschen zu suchen. Wir fühlten uns einfach nicht mehr sicher und unwohl in dem Barrio Cuadro in Luque. Es stellte sich heraus, dass dies eine durchaus unsichere Gegend sei, auch in Nachbarhäusern eingebrochen wurde, dass es mehrere Banditos da gebe.
Außerdem verzwickte sich die gesamte Situation zunehmend.
Angefangen von Beschuldigungen unserer Empleada, welche jedoch ein sicheres Alibi vorweisen konnte, bis hin zu unserem Hausbesitzer, oder gar der Polizei… wem konnte man da noch Vertrauen schenken?!
Nun saßen wir ähnlich wie schon vor einem Jahr vor den Immobilienseiten des Internets und ist nicht gerade einfacher ein nettes Mietshaus auf dem Lande zu finden.
So fiel uns das kleine Paraguay Häuschen von Anne & Lothar, den Besitzern der Straußenfarm, welche wir erst kürzlich besuchten, ein. Dies stand zur Vermietung frei.
Nach kurzer telefonischer Rücksprache konnten wir bereits einen Tag später das Häuschen in der Colonia Nueva besichtigen.
Und es passte alles. Auf einem 1000 qm großen eingezäunten Grundstück fanden wir ein nettes kleines Häuschen nach unserem Geschmack.
Nach Abklärung einiger Details beschlossen wir baldmöglichst umzuziehen.
Samstagabend feierte die Villa Kunterbunt Ihr letztes Festl…unser einjähriges Leben in Paraguay, Olivers Geburtstag, sowie den Abschied aus Luque.
Da die Nerven die gesamte Woche blank lagen, und auch die Zeit fehlte, bestellen wir über Lisa & Uli viele Leckereien über deren Party – Service.
Es wurde ein gelungenes Fest, das Essen schmeckte köstlich, wir amüsierten uns mit all unsere bisherigen Freunde und guten Bekannten bis in die frühen Morgenstunden.
Erwartete uns eine schlimme Überraschung. Nach 17Uhr betraten wir die Villa Kunterbunt und stellten sehr schnell fest, das man in unser Haus eingebrochen war. Einige Fenster standen geöffnet, ebenso das hintere Gartentor.
Beinahe all unsere Elektrogeräte waren verschwunden, so ziemlich all unser Hab & Gut wurde durchsucht. Erst spät in der Nacht bemerkten wir das auch Markenturnschuhe, Sonnenbrillen, Schmuck, Geldbörsen, Parfüms und andere Sachen fehlten.
Wir informierten gleich unseren Hausbesitzer von nebenan, welcher sofort die Polizei alarmierte.
Beide waren für paraguayische Verhältnisse rasch zur Stelle.
Es wurde nach Spuren gesucht, Nachbarn wurden befragt (welche anfangs natürlich allesamt nichts sahen).
Fest stand sehr schnell, das die Bande wohl gestört wurden ist, da man unseren Rasenmäher hinter der Gartenmauer fand, und einige Gegenstände bereit zum Abtransport am Wohnzimmerfenster standen.
Von uns wollte man die gestohlenen Gegenstände aufgezählt wissen, sowie deren Standort, ebenso wann wir das Haus verlassen hatten und wann der Schaden von uns bemerkt wurde. Nachdem alle Daten aufgenommen wurden, begann man unzählige Fotos zu machen, sei es von den offen stehenden Fenstern, den zerrissenen Mosquiteros, den zerwühlten Klamotten, oder aber all der Türklinken, welche vorab jeder der sich im Haus befindende in seinen Händen hatte, einschließlich der Officer.
Nun gut, am darauffolgenden Tag sollten wir uns gegen 11Uhr auf der Polizeistation In Luque melden wo ein Protokoll all der fehlenden Gegenstände aufgenommen werden sollte.
Wir bekamen die Handy Nummern der Officer, für den Fall die Banditos würden zurückkehren… und verschwunden waren Sie.
Irgendwie standen wir Beide absolut neben uns, auch wenn wir uns sagten „So etwas kann überall auf der Welt passieren, uns geht es gut und glücklicherweise war die kleine Wilma bei uns gewesen, und nicht im Haus als die Banditos durch die Fenster sprangen!“
Wir waren sehr froh darüber, dass 3 Freunde am Abend noch auf einen Sprung vorbeikamen.
Anschließend versuchten wir das Chaos im Haus zu beseitigen, und gingen dann irgendwann spät nachts zu Bett.
Am Sonntag wurde unser Protokoll auf der hiesigen Polizeistelle aufgenommen, all die fehlenden Gegenstände mussten natürlich in Spanisch incl. der Wertangabe in Guarani angegeben werden. Carmen war uns glücklicherweise dabei behilflich gewesen.
Da dies alles recht mittelalterlich per Stift in ein Protokollbuch aufgenommen wurde, durften wir am Montagvormittag nochmals da erscheinen, um dann das eigentliche maschinengetippte Protokoll zu unterschreiben und abzuholen.
Man teilte uns außerdem mit das man 3 Banditos festgenommen habe, am Abend jedoch stellte sich heraus, es seine die Falschen gewesen.
Trotz all dem Geschehenen der letzten Tage feierten wir am späten Nachmittag Olivers Geburtstag und ließen den Abend mit einem leckeren Asado ausklingen.
Am Dienstag fuhren wir in die Stadt, um den Einbruch bei unserer Versicherung zu melden, und um einen neuen Computer zu kaufen, denn irgendwann musste Oli seine Arbeit wieder aufnehmen. Alles zusammen dauerte 6 1/2h, ehe wir all die nötigen Teile zusammen hatten, so waren wir erst am Abend völlig erschöpft wieder zu Hause gewesen. Nachdem das Installieren des neuen Rechners nicht gelang, ging es am Mittwochmorgen erneut in das Computerfachgeschäft in der Innenstadt von Asunción.
Ich, durfte inzwischen das Haus bewachen. Gegen 11Uhr kam dann ein netter Herr unserer Versicherung, um den Schaden aufzunehmen. Auch er stellte unzählige Fragen, machte verschiedene, er sinnlose Fotos mit seinem Handy und hinterließ einen 4 blättrigen Fragebogen zum ausfüllen.
Gegen 14Uhr stand Oliver samt dem reparierten Rechner wieder in der Tür, im gleichen Moment bekamen wir einen unglaublichen Anruf des Officer. Unsere Sachen seinen gefunden wurden, wir möchten bitte sofort auf die Polizeistelle nach Luque kommen.
Es schien wie all die vergangenen 36Jahre Weihnachten auf einen Tag gelegt… es waren wirklich unsere vermissten Sachen gewesen, welche ordentlich auf einen Tisch aufgebaut auf uns warteten.
Zahlreiche Officer standen daneben und beglückwünschten uns. Wir waren so etwas von „happy“!
Nach dem all die Sachen aufgenommen, wiederum zahlreiche Fotos geschossen wurden und auch endlich die Staatsanwaltschaft eintrudelte, durften wir nach 4h mit unserm Hab und Gut endlich nach Hause fahren.
Wir wurden nochmals darauf aufmerksam gemacht, ein Haus hier niemals, vor allem nicht an Wochenenden, oder gar nachts alleine zu lassen, ohne Alarmanlage, oder Wächter am Haus.
Was für ein Tag….
Gegen Mittag trafen wir nach mühsamen Suchen endlich auf dem Anwesen von Bettina ein. Am Rande von Caacupé gelegen lebt Sie zusammen mit Ihrer Familie in einem wunderschönen Tal inmitten eine idyllischen Landschaft.
In unmittelbarer Nähe befindet sich ein wunderschönes, großes Grundstück, mit einem von außen sehr ansprechendem noch unbewohntem Haus, welches schon viele Monate zum Verkauf steht.
Da der Besitzer, wohnhaft in Asuncion gerade vor Ort war, konnten wir Ihm gleich einen kurzen Besuch abstatten.
Ein 9 Hektar großes Grundstück incl. Rinder, mit Pool (dieser allerdings undicht), einem sehr netten Häuschen (5 Jahre alt), welches uns auf Anhieb auch von innen gefallen würde, hatte jedoch den stolzen Preis von 180.000€, was als absolut unrealistisch finden und daher auch keiner Überlegung wert ist.
Nach dem Mittagessen und einer kleinen Siesta (es waren schwüle 35 Grad an diesem Tag), spazierten wir über das 9 Hektar große Grundstück und genossen die pure Natur dort. Der kleine Wasserfall allerdings konnte trotz starkem Regen am Vortag nur in ausgetrocknetem Zustand bewundert werden.
Auch die ersten Baumaßnahmen des bald entstehenden Kinderpueblos, gleich in der Nähe konnten wir besichtigen. Bettina arrangiert sich sehr sozial und ist momentan dabei ein Kinderdorf zu errichten. Nach Gründung eines Vereines vor wenigen Wochen, und bereits eingehende Spenden konnte endlich mit dem Bau einer Schule für die Kinder begonnen werden, welche im November eröffnet werden soll. Hier der Link zur Homepage www.kinderpueblo-paraguay.com
Nach leckerem Kaffee & Kuchen sowie ein paar gemütlichen, unterhaltsamen Stunden brachen wir gegen 16Uhr wieder auf in Richtung Luque.
Samstag vor 2 Wochen fuhren wir gegen 9Uhr in der Früh los um uns in der Nähe von Atyra erneut ein zu verkaufendes Grundstück anzusehen, dessen Preis wir überaus einladend fanden.
So trafen wir uns vor Ort mit dem Verkäufer, welcher uns sein 1 Hektar großes Hanggrundstück mit schönem Blick ins Tal zeigte. Da jedoch inmitten des Anwesens ein Hochspannungsmast stand, welcher zu jeder Seite je 10 Meter abgegrenzt werden muss, ebenso eine Zufahrt zwecks anfallenden Reparaturen vorhanden sein muss, hatte sich dies wenn auch günstige Angebot für uns erledigt.