Wir packen unsere sieben Sachen gleich nach dem Frühstück, nur Badehose und Bikini bleiben noch liegen, denn die werden sicher noch einmal gebraucht.
Anschließend gehen wir noch für ein Stündchen nach Luque um das restliche Geld auszugeben, und das ein oder andere Andenken zu kaufen.
Da wir unser Leihauto noch abgeben und bezahlen müssen, wird es recht knapp mit dem Eincheck am Airport. Irgendwie haben wir uns wohl alle ein wenig in der Zeit geirrt.
Der Abschied war daher recht kurz aber dennoch ein wenig schmerzlich, zumindest bei mir liefen ein paar Abschiedstränen, im gleichen Moment durchwühlte der Zoll unser Handgepäck und wir verstanden kein Wort von dem was der Senor von uns wollte. Kurze Zeit später saßen wir schon im Flieger auf dem Rückweg nach Deutschland.
…doch Beide wissen wir mit Sicherheit, wir kommen wieder…!!
Kategorie: Reisebericht Paraguay 2005
Mittwoch, 30.03.2005
Der Abschied naht… nur noch ein Tag und wir sind Beide schon ein wenig traurig darüber,
so versuchen wir das Beste daraus zu machen besuchen noch ein paar Sehenswürdigkeiten von Asuncion.
Wir fahren zum südlich gelegenen Stadtteil Lambare´ wo wir eines der bedeutendsten Landesdenkmäler mit wohl grandioser Aussicht besuchen wollen.
Dank der überhaupt nicht vorhandenen Beschilderung finden wir nach ca. 1/2 h im Kreise fahren, endlich die richtige Auffahrt über eine grauenhaft gepflasterte kleine Gasse, welche wir beinahe übersehen hätten.
Der Aussichtspunkt menschenleer, mit Ausnahme eines Gärtners, und eine Super Rundumsicht über die riesige grüne Stadt…
Am Abend findet dann das Vorrundenspiel zur Fussball WM 2006 statt, was wohl nirgendwo im Lande zu überhören wäre, denn nach jedem Tor konnte man Feuerwerksknaller aus allen Richtungen hören, außerdem ist es hier sehr oft üblich, den Fernseher vor dem Hause im Garten stehen zu haben, so das man auch ohne es zu wollen, alles live miterlebt. Das ist eben Paraguay, in mancher Hinsicht schon etwas gewöhnungsbedürftig, aber dennoch schön….
Wir fahren gegen 20Uhr in ein Brasilianische Restaurant in die Stadt wo wir uns mit der gesamten Famaly und deren Freunden, nach dem Spiel treffen wollen. Ein toller Grillabend geht zu Ende und ein noch wunderschöner Urlaub ebenso.
Morgen reisen wir ab ;(
Dienstag, 29.03.2005
Gegen 1.30Uhr, ich war so froh bei der noch starken Hitze und dem heute Nacht nicht enden wollendem Hundegebell, gerade eingeschlafen zu sein, erhielt ich die ersten Geburtstagsglückwünsche aus der Heimat ;)Da hatte wohl jemand nicht an die Zeitumstellung gedacht…
Gegen 4.45Uhr machte sich erneut das Handy bemerkbar, doch diesmal hieß es „heraus aus den Federn“
Nach dem Frühstück fuhren wir dann gleich in die Stadt, setzten Sebastian an seiner Schule ab und weiter führte uns der Weg quer durch Asuncion zur Deutschen Botschaft.
Carmen zeigte uns unterwegs einige wichtige Gebäude, Parks, den Tiergarten und Anderes, ehe wir den Pettirossi-Markt ansteuerten.
Das ist schon unglaublich, noch vor wenigen Tagen hätte ich schwören können, nie wieder hier her zu kommen.
Wie schnell sich doch alles ändert, hier stehe ich nun und sehe vieles, wenn auch nicht alles, mit anderen Augen.


Dazu sollte man allerdings sagen, das es um einiges angenehmer ist schon früh morgens seine Einkäufe hier zu erledigen, als mittags wenn die Sonne am höchsten steht und man vom Geruch hier erdrückt wird, wie wir es vor einigen Tagen erlebt haben.
Anders als Oli & ich, die nur staunend durch all die Stände laufen, ist Carmen dank Ihrer perfekten Spanischkenntnisse fleißig am kaufen und handeln. Ein wenig Obst und Gemüse, 2 T-Shirts für je einen Euro für Ihre Hausangestellten und endlich kommen wir zu dem Stand an welchem wir den Papagei kaufen wollen.


Es ist unglaublich, von Kücken über riesige Schildkröten hin bis zu kleinen Äffchen (ich durfte selbst einen in meiner Hand halten, sehr viel größer war es noch net)und 2 Kisten voller Papageien
der wir uns den am gesündesten aussehenden aussuchten, und das für nur umgerechnet 7€.!


Auf dem nach Hause weg schafft das kleine Prachtstück es tatsächlich sich aus seinem Karton durchzubeißen, doch wir schaffen es noch rechtzeitig Ihn bei Christiane abzugeben.
Nach einer kleinen Verschnaufpause und einer Erfrischung im Pool fahren wir weiter hinunter zum Fluss wo mehrere Fischersfrauen täglich Ihre frisch gefangene Ware verkaufen.
Ich suche mir erneut für das heutige Abendmahl einen Surubi aus, und bin glücklich.


Jetzt ist nur noch ein bisschen relaxen angesagt und am Abend feiern wir dann noch etwas Geburtstag bei köstlichem Schmaus.

Montag, 28.03.2005
Heute ist Shopping angesagt, also fahren wir in die Hauptstadt Asuncion und spazieren durch die zwei größten Shoppingcenter, das „Del Sol“ und „Villa Mora“. Standardmäßig entsprechen diese Bauten dem europäischen Stil, man kann hier alles Erdenkliche kaufen, natürlich auch für jeden Preis.
Am Nachmittag fahren wir noch ein wenig die ländliche Umgebung der Hauptstadt ab, um ganz einfach zu sehen wie die Menschen hier leben.
Ganz ungewöhnlich finde ich es, das es hier keine auffallenden Pracht Viertel zu geben scheint, nein hier leben Arm und Reich relativ dicht zusammen. Soll heißen, eine Prachtvilla steht hier zwischen zwei PY typischen kleinen Hüttchen in denen Hühner und Schweinchen im Garten spazieren und als Wäscheleine der Gartenzaun benutzt wird.
Sonntag, 27.03.2005
Endlich ist es soweit… 06.30Uhr… der Wecker klingelt, ich springe aus dem Bett, wir packen ganz schnell unsere Koffer in das Auto und weg sind wir.
Auf der Routa 2 und später R 7 fahren wir, zwar mit leerem Magen, doch bei schon strahlendem Sonnenschein und wieder bestens gelaunt in Richtung Osten nach „Ciudad del Este“.
Am Späten Vormittag erreichen wir die brasilianische Grenze, welche wir überqueren müssen. Alles ist sehr aufregend, da wir zum einen nur die Aufenthaltsgenehmigung für PY haben und außerdem nur mit dem kleinen „Reiseführer“ unterwegs sind, in dem die ein oder andere Tour durchs Land beschrieben ist, doch wirklich hilfreich ist dieser nicht.
Wie meist werden auch wir nicht kontrolliert und passieren die Grenze problemlos.
Oli ist sichtlich nervös 😉
Zum Glück finden sich hier mehr Wegweiser und Straßenschilder als im Nachbarlande.
Wir finden nach ½ h ca den Eingang zu den Cataratas del Iguazu´, parken da unseren Wagen, kaufen je ein Ticket für 33 Brasilianische Dollar und können somit in einem offenen Bus durch den Dschungel fahren, welcher dann wiederum an mehreren Haltestellen parkt, so das man die Möglichkeiten hat an den verschiedensten Attraktionen teilzunehmen.
Beispielsweise eine Wandertour mehrere Km zu Fuss durch den Dschungel 😉 oder gleiches per Tretmobil direkt an den faszinierenden Wasserfällen vorbei, Felskletterungen, oder aber auch einen Hubschrauberrundflug ( leider nur 10min für 50 Bras. Dollars, dennoch sicherlich sehr lohnenswert!)
Wir haben uns für eine Wildwasserfahrt entschieden und es im wahrsten Sinne genossen.
Das war wohl eines der schönsten Erlebnisse meines Lebens gewesen, einfach unbeschreiblich schön, nicht um sonst gehören die Wasserfälle zu den großartigsten Naturwundern der Erde.
In einem kleinen offenen Zugmobil fuhren wir mit unserer Gruppe unter mehrsprachiger Leitung hinein in das riesengroße, faszinierende Naturschutzgebiet. Es war super aufregend für mich. Die letzten verbleibenden Meter führten uns dann zu Fuss entlang und hinab zum Flussufer, wo unser Motorboot schon startbereit wartete.
Da angekommen, bekamen wir Plastikbeutel ausgeteilt für wichtige Utensilien, wie Geldbörse, Kameras, Ausweispapiere ec…, welche zur eigenen Sicherheit verstaut werden mussten. Ebenso wurden uns Schwimmwesten angelegt und los ging es…
Es war einfach geil, direkt durch die Strömungen auf die enorm großen Wassermassen zu zusteuern. Der Bootsführer ließ es sich auch nicht nehmen direkt unter einige kleine Fälle zu fahren, so das wir mehrere volle Duschen abbekamen. Natürlich waren wir anschließend patsch nass bis auf die Haut, doch bei den hiesigen Temperaturen trockneten wir recht schnell wieder ab.
Zwei oder drei Mal hatten wir die Möglichkeit unsere Kameras auszupacken um einige Aufnahmen zu machen, das war echt lohnenswert, kann ich nur sagen und bleibt ganz bestimmt unvergessen.

Wieder auf dem Festland angekommen hatten wir Beide verdammt großen Hunger und wunderten uns schon arg, das alle Gäste in den Restaurants aßen und die Großen Terassen mit Blick auf die wunderschöne Natur hier leer blieben.
Wir nahmen dennoch unsere 2 Baguettes und Colas, gingen nach draußen und stellten sie auf einen Tisch. Noch immer ganz in Trance begann ich die Videocamera auszupacken und zu filmen, bis ich dann hinter mir ein lautes Quitschen vernahm und sah wie sich Oli mit mehreren Nasenbären anlegte. Oder die Bärchen mit Oli? Auf jeden Fall waren Beide wohl sehr hungrig gewesen. Ich fand das ganze recht lustig, Oli wohl weniger in diesem Moment. Nicht nur das halbe Baguette war verschwunden, nein seine Coladose musste auch daran glauben.
Es ist schon ulkig, erst waren wir so froh einem einzigen Nasenbären zu begegnen und diesen auch noch ganz schnell und stolz mit der Kamera festzuhalten, kurze Zeit später standen wir mitten in einem Rutel von 20/ 30 Bärchen.
Leider neigte sich der heutige Tag schon seinem Ende entgegen, wobei es hier noch sehr vieles Interessantes zu besichtigen gibt.
Nach diesem ereignisreichen Tag beschlossen wir doch recht spontan noch heute zurück nach Luque zu fahren, und uns nicht wie geplant auf die Suche nach einem Hotel zu begeben.
(Ich sollte hierbei erwähnen, das uns bisher von Fahrten in der Dunkelheit abgeraten wurde, da es viel zu gefährlich sei.)
Wir riefen also die Vermieter unserer ersten Bleibe an und berichteten von unserem Vorhaben, wohl heute Nacht wieder bei Ihnen aufzutauchen. Das wir sehr froh darüber waren, das dies für Familie Ruck überhaupt kein Problem zu sein schien, brauche ich wohl nicht zu sagen.
Nun fuhren wir die Routas ca. 320 km zurück, ich filmte den gigantischen Sonnenuntergang, Oli musste auf den Straßenverkehr achten, denn hier scheint wirklich jeder das zu tun was ihm beliebt. Uns fahren Autos entgegen, es laufen Menschen und Kühe quer über die Routas(Schnellstaßen) und noch besser, nach Einbruch der Dunkelheit überholten wir PKW´s ohne Rück, teilweise auch ohne Vorderlicht. Das ist der pure Wahnsinn…
Dennoch schaffen wir es in knapp vier Stunden nach Hause zu fahren und fallen später tot müde ins Bett.