Chaco: Filadelfia & Loma Plata

Samstagmorgen.
Geweckt werde ich pünktlich zur Dämmerung gegen 5.30 Uhr von einem mir nicht ganz so vertrautem Geräusch aus dem Dornenwald rings um uns.
Ähnlich unserem Regenhuhn klingen die Töne, sie scheinen von allen Seiten her kommend. Ich schau natürlich aus alles Fenstern, an Schlafen nicht mehr zu denken, sehe jedoch nichts. Nach dem wundervollen Gesang jedoch hört man eine Art Miauen, beinahe wie von einer Katze stammend, dann erneut der Gesang… und wieder Miauen, vielleicht eine Eule?
Wir werden es sicher irgendwann erfahren.
Im den Mennoniten- Kolonien ticken die Uhren etwas anders als im übrigen Lande wir gewohnt sind. Dies zu erkennen ist nicht sonderlich schwer und verbarg sicher Vor wie auch Nachteile, je nach Sichtweise.
So sollte man sich z.B. auch sputen an einem Samstagmorgen, denn nach 12 Uhr geht so gut wie nix mehr, wie wir selbst erfahren durften.
Die Supermärkte, Boutiquen, einfach alle Geschäfte wie auch öffentliche Einrichtungen schließen pünktlich und das bis Montag in der Früh. Es ist eben Wochenende für „beinahe“ jedermann. Mit Ausnahme von Tankstellen, Restaurants, dem Hospital, sowie dem Obstverkäufer am Straßenrand natürlich.

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So nutzen wir die Zeit nach dem Frühstück um vorerst etwas Shoppen zu gehen, später dann sollten beide Stadtkerne, sowohl Loma Plata wie auch Filadelfia ein wenig inspiziert werden.

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Auch dies kann man hier bei den Mennos ganz gut „Shoppen“. Wenn auch mit natürlich weniger Auswahl, aber immer hin.
Das ein oder andere Kleidungsstück schien uns nicht so wirklich vertraut, so fragten wir die Verkäuferin, ob dies ein Nachthemd für den Manne sei. Sie schien, weder in deutsch noch in spanisch die Frage so recht zu verstehen und meinte anfangs, Oliver möchte dies Stück erwerben.

Wir sprechen hier von einem T-Shirt, welches jedoch Oli bis über die Knie fiel, so lang war es gewesen, dazu noch so breit das eigentlich 3-4 Olivers Platz gehabt hätten darin. Außerdem zeigte es ein schön groß geringeltes Muster darauf. Einfach genial. Nun ja, es war tatsächlich ein Shirt für große, starke Männer gewesen, wir wir am Ende erfuhren. Solche scheint es im Norden dann wohl zu geben, wobei mir dies keineswegs auffiel. Aber wer weiß.

In einem Supermarkt bekamen wir netterweise die Empfehlung das Postamt aufzusuchen, da es dort Umgebungskarten wie ggf. Auskünfte über Sehenswürdigkeiten gäbe. Sehr freundlich und hilfsbereit ist hier eigentlich jeder uns. Kurz vor Schließung stehen wir also, wie man beinahe meinte auf einer deutschen Post, wenn auch etwas älteren Baujahres. Es gibt hier einen Schalter hinter welchem einen nette, ältere Dame behilflich sein möchte. Wir kaufen zunächst Briefmarken, die Postkarten hierfür haben wir bereits.
Eine Aushänge Tafel bietet private An und Verkäufe der Region an,wie diverse Werbungen wie die eines Physiotherapeuten, Rückenschultermine etc..
Wir entdecken Schließfächer, alles schön geordnet und gepflegt. Eben ein wenig Deutsch mitten in Südamerika.

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Sehr vieles scheint strukturierter, wesentlich sauberer & ordentlicher.
Vor allem aber qualitativ hochwertigere Waren stehen im Angebot, wie wir im Ferreteria/Baumarkt (auch den gibt es plötzlich wieder!), bei Elektroartikeln, Haushaltswaren, wie auch im Supermarkt entdecken.
Mag sein, das sich diese Qualität auch in etwas gehobeneren Preisen widerspiegelt, was ja völlig normal wäre.

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Ein kleiner Souvenir Shop direkt dem dem Hotel Florida erweckte unsere Erinnerung. Da wir noch ein paar kleine Präsente mit nach Hause nehmen wollten, kehrten wir kurz ein. Auch hier kamen wir rasch ins Gespräch mit der Besitzerin Berta, welche vieles Interessanten zu erzählen wusste.
Nebenbei suchten wir zwischen Kunstwerken der Indios, Bildern, Büchern, Schmuck, Schnitzereien, Honig, Kleidung u.v.m. ein paar passende Mitbringsel.

Die Zeit verrennt, die Läden haben längst geschlossen, so genießen wir den frühen Nachmittag bei einer Tasse Kaffee, wie einer Portion Softeis, geniales Mittagessen bei inzwischen 43 Grad, ein wenig Abkühlung von Innen.

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Die netten Damen des Cafés frage ich gleich Mal nach dem Weg zu einer der Salzlagunen, welche wir eigentlich am Sonntag besuchen wollten.
Hm…
Drei Señoras standen vor mir hinter Ihrem Tresen, die eine sprach nur spanisch, die andere spanisch & deutsch, die 3. deutsch & etwas spanisch. Eine sehr gute Voraussetzung wie ich finde, aber… keine kannte den Weg zu einer Salzlagune, keine der Damen konnte uns diesbezüglich helfen. Schade, dazu noch sehr verwunderlich wie ich fand.

Das gleich geschah einige Minuten später an der Tankstelle, niemand konnte uns den den Weg nennen.
Okay, dann müssen wir über „google“ unser Glück versuchen am Abend.

Wir fahren noch ein wenig durch die Ortschaften von Loma Plata wie auch Filadelfia, welche neben Neu-Halbstadt die Zentren der Mennoniten Kolonien im Chaco bilden.
Viele kleinere Ansiedlungen außerhalb liegend scheint es zu geben, wie diverse Beschilderungen zeigen.

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Wir bestaunen noch immer die völlig anderen Eigenheime, Ihre mühsam angelegten teils grünen Gärten oder staubigen Äcker vor den Häusern.

Eine kurzer Abstecher in unsere Unterkunft, etwas relaxen, ausruhen, googeln nach Salzlagunen im Chaco, am Abend dann wollen wir in das Restaurant des Hotel Florida besuchen, wo wir vor 6 Jahres das bis dahin beste Rindfleisch serviert bekamen.

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