Endlich ist es soweit… 06.30Uhr… der Wecker klingelt, ich springe aus dem Bett, wir packen ganz schnell unsere Koffer in das Auto und weg sind wir.
Auf der Routa 2 und später R 7 fahren wir, zwar mit leerem Magen, doch bei schon strahlendem Sonnenschein und wieder bestens gelaunt in Richtung Osten nach „Ciudad del Este“.
Am Späten Vormittag erreichen wir die brasilianische Grenze, welche wir überqueren müssen. Alles ist sehr aufregend, da wir zum einen nur die Aufenthaltsgenehmigung für PY haben und außerdem nur mit dem kleinen „Reiseführer“ unterwegs sind, in dem die ein oder andere Tour durchs Land beschrieben ist, doch wirklich hilfreich ist dieser nicht.
Wie meist werden auch wir nicht kontrolliert und passieren die Grenze problemlos.
Oli ist sichtlich nervös 😉
Zum Glück finden sich hier mehr Wegweiser und Straßenschilder als im Nachbarlande.
Wir finden nach ½ h ca den Eingang zu den Cataratas del Iguazu´, parken da unseren Wagen, kaufen je ein Ticket für 33 Brasilianische Dollar und können somit in einem offenen Bus durch den Dschungel fahren, welcher dann wiederum an mehreren Haltestellen parkt, so das man die Möglichkeiten hat an den verschiedensten Attraktionen teilzunehmen.
Beispielsweise eine Wandertour mehrere Km zu Fuss durch den Dschungel 😉 oder gleiches per Tretmobil direkt an den faszinierenden Wasserfällen vorbei, Felskletterungen, oder aber auch einen Hubschrauberrundflug ( leider nur 10min für 50 Bras. Dollars, dennoch sicherlich sehr lohnenswert!)
Wir haben uns für eine Wildwasserfahrt entschieden und es im wahrsten Sinne genossen.
Das war wohl eines der schönsten Erlebnisse meines Lebens gewesen, einfach unbeschreiblich schön, nicht um sonst gehören die Wasserfälle zu den großartigsten Naturwundern der Erde.
In einem kleinen offenen Zugmobil fuhren wir mit unserer Gruppe unter mehrsprachiger Leitung hinein in das riesengroße, faszinierende Naturschutzgebiet. Es war super aufregend für mich. Die letzten verbleibenden Meter führten uns dann zu Fuss entlang und hinab zum Flussufer, wo unser Motorboot schon startbereit wartete.
Da angekommen, bekamen wir Plastikbeutel ausgeteilt für wichtige Utensilien, wie Geldbörse, Kameras, Ausweispapiere ec…, welche zur eigenen Sicherheit verstaut werden mussten. Ebenso wurden uns Schwimmwesten angelegt und los ging es…
Es war einfach geil, direkt durch die Strömungen auf die enorm großen Wassermassen zu zusteuern. Der Bootsführer ließ es sich auch nicht nehmen direkt unter einige kleine Fälle zu fahren, so das wir mehrere volle Duschen abbekamen. Natürlich waren wir anschließend patsch nass bis auf die Haut, doch bei den hiesigen Temperaturen trockneten wir recht schnell wieder ab.
Zwei oder drei Mal hatten wir die Möglichkeit unsere Kameras auszupacken um einige Aufnahmen zu machen, das war echt lohnenswert, kann ich nur sagen und bleibt ganz bestimmt unvergessen.

Wieder auf dem Festland angekommen hatten wir Beide verdammt großen Hunger und wunderten uns schon arg, das alle Gäste in den Restaurants aßen und die Großen Terassen mit Blick auf die wunderschöne Natur hier leer blieben.
Wir nahmen dennoch unsere 2 Baguettes und Colas, gingen nach draußen und stellten sie auf einen Tisch. Noch immer ganz in Trance begann ich die Videocamera auszupacken und zu filmen, bis ich dann hinter mir ein lautes Quitschen vernahm und sah wie sich Oli mit mehreren Nasenbären anlegte. Oder die Bärchen mit Oli? Auf jeden Fall waren Beide wohl sehr hungrig gewesen. Ich fand das ganze recht lustig, Oli wohl weniger in diesem Moment. Nicht nur das halbe Baguette war verschwunden, nein seine Coladose musste auch daran glauben.
Es ist schon ulkig, erst waren wir so froh einem einzigen Nasenbären zu begegnen und diesen auch noch ganz schnell und stolz mit der Kamera festzuhalten, kurze Zeit später standen wir mitten in einem Rutel von 20/ 30 Bärchen.
Leider neigte sich der heutige Tag schon seinem Ende entgegen, wobei es hier noch sehr vieles Interessantes zu besichtigen gibt.
Nach diesem ereignisreichen Tag beschlossen wir doch recht spontan noch heute zurück nach Luque zu fahren, und uns nicht wie geplant auf die Suche nach einem Hotel zu begeben.
(Ich sollte hierbei erwähnen, das uns bisher von Fahrten in der Dunkelheit abgeraten wurde, da es viel zu gefährlich sei.)
Wir riefen also die Vermieter unserer ersten Bleibe an und berichteten von unserem Vorhaben, wohl heute Nacht wieder bei Ihnen aufzutauchen. Das wir sehr froh darüber waren, das dies für Familie Ruck überhaupt kein Problem zu sein schien, brauche ich wohl nicht zu sagen.
Nun fuhren wir die Routas ca. 320 km zurück, ich filmte den gigantischen Sonnenuntergang, Oli musste auf den Straßenverkehr achten, denn hier scheint wirklich jeder das zu tun was ihm beliebt. Uns fahren Autos entgegen, es laufen Menschen und Kühe quer über die Routas(Schnellstaßen) und noch besser, nach Einbruch der Dunkelheit überholten wir PKW´s ohne Rück, teilweise auch ohne Vorderlicht. Das ist der pure Wahnsinn…
Dennoch schaffen wir es in knapp vier Stunden nach Hause zu fahren und fallen später tot müde ins Bett.