Ein Jahr in Nueva Colombia

Heute auf den Tag genau vor einem Jahr zogen wir in einer „Hauruck-Aktion“ von Luque hinaus auf´s Land, in die ca. 13 km von Emboscada entfernte Gemeinde Nueva Colombia.
Im Nachhinein ist dies beinahe unvorstellbar, alles verlief damals innerhalb von nur 6 Tagen. Unsere Entscheidung uns anderswo ein neues Mietshaus zu suchen, die Besichtigung des Paraguay Häuschens der Familie Heese von der Mbuni Straußen- Farm, bis hin zum Umzug…
Nach 12 Monaten purem Landleben sind wir mehr als froh darüber, diesen Schritt gegangen zu sein. Das ruhige idyllische Leben genießen wir täglich in vollen Zügen. Auch haben wir das Glück uns hier zumindest teilweise gesund ernähren zu können.

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So bekommen wir von Nachbarn frische geerntete Salate, von Anne und Lothar hin und wieder ein superleckeres Brathähnchen und auch frische Eier von wohl glücklichen Hühnern 😉

Die Entscheidung jedoch eventuell hier ein Stück Land zu kaufen und auch sesshaft zu werden, war zwar einige Male sehr verlockend gewesen, dennoch entschieden wir uns auf Grund der mangelnden Infrastruktur dagegen.
Die Besuche von Supermärkten oder Hospitälern, einem netten Restaurant oder Eiscafé sind hier im Umkreis nicht gegeben. Man ist somit bei jeder noch so kleinen Versorgung, jedem Arztbesuch gezwungen in die Stadt, entweder nach Luque (50 min.) oder aber nach Asunción (1h) zu fahren.
Sicher gewöhnt man sich daran und könnte damit leben, doch wir entschieden uns auf längere Sicht gesehen dagegen, trotz der positiven Vorteile…

Ausflug nach Emboscada

Auf Grund einer telefonischen Anfrage einer Familie aus Isla Alta,  zwecks  Google Optimierung Ihrer bereits bestehenden Homepage, fuhren wir am Samstagmittag in Richtung Emboscada/ Nueva Colombia.
Nach ca. 45 Minuten Autofahrt  fanden wir in traumhafter Hanglage ein  wunderschönes Anwesen vor,  wir befanden uns auf der „Mbuni Straußenfarm“.

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Nach einer netten Begrüßung und einer kleinen Erfrischung lernten wir Anne und Lothar etwas näher kennen, welche zusammen mit Ihren 3 Kindern seit bereits  2 Jahren in Paraguay leben und sich Ihren Traum einer Straußenfarm verwirklicht haben.
Bevor wir einen Einblick in die Straußenzucht bekamen, wurden uns die 4 wunderschön im afrikanischen Stil eingerichteten Appartementhäuser gezeigt, mit Ausblick auf eine der Straußenweiden.
Ausgestattet mit einer Küche, Bad, Wohn und Schlafbereich, mit überaus stilvollem Geschmack, sei es bei der Auswahl der Möbel, Farben und der gesamten  Dekoration,  kann man sich erholsame Tage nicht besser vorstellen.
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Nachdem wir einige Jungtiere (6 Monate junge Straußenbabys) bewunderten führte uns Lothar in die Brut- und Aufzuchtstation der Tierchen. Dies war nur möglich da derzeit die Schlüpfstation nicht besetzt gewesen ist, also hatten wir Glück all dies vor Ort sehen zu können.
Von der Brutmaschine welche bis zu 600 Eiern fasst,  ging es weiter  zur Schlüpfstation  wo die Eier am 39. Tag unter ständiger Beobachtung und dem richtigen Klima bis zu Ihrem Schlupf  (dieser erfolgt  ca. am 40. Tag) verbleiben.
Nach dem Schlupf werden die Küken zunächst  gewogen und auch medizinisch untersucht.  Anschließend  kommen die „Frischlinge“ in die Kükenstube, wo sie unter Rotlichtlampem die kommenden 5 Tage verbringen werden,  jedoch täglich bereits ab dem 2. Tag können die Tierchen für kurze Zeit in das Freie.
Danach geht es weiter  in der Aufzuchtstation (dem Kükenstall). Von da aus können sie jeder Zeit ins Freie gelangen (ein kleines Gehege wartet auf sie) dennoch werden sie für 3 Monate lang die Nächte im Stall unter Wärmelampen verbringen, ehe sie endgültig auf Ihrer Straußenweide leben werden.

Nach der für uns sehr interessanten Einführung in die Straußenzucht und deren Leben waren wir überwältigt von allem.
Wir denken  das dies nicht der letzte Besuch auf Mbuni gewesen sein wird, denn spätestens wenn die nächsten Küken schlüpfen werden (Ende Oktober)  werden wir dies nicht verpassen wollen.
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Nach einem sehr netten und unterhaltsamen Nachmittag fuhren wir schließlich wieder zurück in das verräucherte Luque.