Gewitter und Strom, in Paraguay oft ein Wiederspruch 🙂 Gerade in Ostparaguay ist es eigentlich Standard das bei Gewitter der Strom ausfällt. Überlastete Transformatoren oder umgeknickte Strompfosten.
Hier im Chaco sieht das ganz anders aus. Stromausfälle bei Gwitter gibt es kaum bis gar nicht. Die Strominfrastruktur ist wesentlich besser ausgebaut und wird regelmässig gewartet.
Gestern war wieder so ein Abend, Wind dreht auf Süd, die Temperaturen fallen und es kommt ein Gewitter mit ersehntem Regen. Aber eben keine Stromschwankungen und kein Ausfall.
Die Stromlinie vom Weg zu unserem Grundstück ist mit Kokosstämmen als Leitungspfosten gebaut. Das ist hier auf dem Land abseits der Hauptwege üblich. Ande bezieht diese Stämme aus dem Chaco. Sie haben eine Lebensdauer von 3-6 Jahren, da sie im Boden dann schnell verrotten.
Vergangene Woche gab es hier ein heftiges Gewitter mit Sturmböen in einer Nacht. Am nächsten Morgen keinen Strom, was im Grunde nicht so arg unüblich ist. Doch wir sahen dann recht schnell das Malheur…2 Pfosten waren über der Bodenoberfläche abgeknickt und umgefallen.
Klarer Fall, Ande anrufen…besser noch, direkt in den Ort zur Reklamation fahren.
Am Spätnachmittag kam das von uns ersehnte Andefahrzeug. Sie sahen sich das Problem an und meinten Sie müssten die Pfosten neu eingraben. Es gäbe aber ein Problem! Sie haben keinen Spaten bei. Da musste selbst unser Arbeiter Francisco den Kopf schütteln und in sich schmunzeln. Er sagte Ihnen aber: Kein Problem…wir haben hier Spaten 🙂
Es wurde kurzerhand direkt neben den abgebrochenen Pfosten ein ca. 80 cm tiefes Loch gegraben und der abgebrochene Pfosten darin versenkt nun noch das Stromkabel entwirren und der Strom fliesst wieder.
Ich meinte nur zu den Andeleuten: Bei der Technik haben wir in ein paar Jahren die Stromlinie auf Augenhöhe. Der Lacher war mir sicher 🙂
2 Tage später das gleiche Spiel… Nachts ein Gewitter mit starkem Wind…und am Morgen lagen wieder 3 Pfosten flach. Diesmal hat es nach unserem Anschluss auch die Stromleitung abgerissen.
Also mussten wir erneut mit Francisco in den Ort zu Ande fahren um zu reklamieren. Primär jedoch mussten wir einen Pfosten auf die Seite schieben und die Stromleitung anheben damit wir das Grundstück mit dem Dodge verlassen konnten.
Nach ein paar Stunden kam Ande und grub die Pfosten wieder ein. und kappte das Kabel nach unserem Anschluss. Fertig…Lösung…geht wieder 🙂
Aber wir sollten einen neuen Pfosten die nächste Woche bekommen.
Daher waren wir sehr überrascht, als auf einmal ein großer LKW vor dem Tor stand mit neuen Palmenpfosten. Der LKW alleine war schon sehenswert!
Francisco meinte, Ande will nur einen der 3 umgefallenen Pfosten tauschen, Sie hätten so wenig. Nach einigem Hin und Her in Guarani meinte er: es werden nun 4 getauscht. Super gemacht Franzisco!
Einen Spaten hatte diese Mannschaft welch ein Wunder bei sich, nur war das Blatt abgebrochen und musste so erst etwas abgesägt werden.
Doch dann ging die eigentliche Arbeit los. Ruckzuck waren die 4 Löcher gegraben und die neuen Pfosten gesetzt. Danach ging es hoch auf die Palmen, wo die Leitungen wieder befestigt wurden.
Nach einer knappen Stunde floss der Saft wieder in den Leitungen.
Dennoch sind wir froh über die Anschaffung eines Stromaggregats letztes Jahr. Dadurch konnten wir doch schon so manche stromlose Stunden überbrücken.
gestern am Spätnachmittag kam endlich mal wieder eine Abkühlung von oben und es regnete 2 Stunden. Sowohl uns wie der Natur tut diese Abkühlung gut. Wenn die Wettervorhersage stimmt soll es die nächsten 2 Tage auch noch mal regnen.
Gestern Abend hatten wir durch die Wolken wieder einen traumhaften Himmel:
Durch den Regen blüht der Garten gleich wieder auf:
Gestern um ca. 18 Uhr wurde der Tag zur Nacht. Es kam starker Wind auf der tiefschwarze Gewitterwolken heran trieb.
Es kam zu heftigen Gewittern mit viel Regen.
Auf einmal ging ein regelrechtes geknalle los im Haus. Es vielen riesige Hagelkörner (3-5 cm Durchmesser herunter und schlugen u.A. auf das Dach. Man konnte sich kaum noch unterhalten.
Der Hagel war bald vorbei und es hellte kurz auf, aber nicht sehr lange. Die Gewitterfront kreiste fast die ganze Nacht über uns.
Heute früh gingen wir los um Schäden zu suchen. Aber bis auf einen Dachziegel, ein paar abgeknickte Äste hatten wir Glück. Unseren Arbeitern erging es teilweise schlechter. Entweder wurde die Dächer ganz abgetragen oder aber die einfachen Eternitdächer wurde von den großen Hagelkörner einfach durchschlagen.
Bereits seit einigen Tagen wurde laut Wetterbericht eine Witterungsänderung angekündigt, so wurde seit Dienstag schon Regen gemeldet mit sinkenden Temperaturen als Folge dessen.
Das man sich auf die Wetterhomepages wetter.de, wetter.com, sowie wetter.net kaum verlassen kann, zeigten uns die letzten Monate, doch die Hoffnung stirbt zu letzt…
Gestern Abend, war es dann endlich soweit, gegen 22Uhr zog ein Gewitter auf und es begann heftig zu stürmen und auch zu regnen. Irgendwann kurz vor Mitternacht schlug ein Blitz unmittelbar in unserer Nähe ein, der Strom fiel aus.
Viel Schlaf gab es also nicht in den letzten Stunden, da sich das donnern und blitzen bis in die frühen Morgenstunden fortsetzte.
Doch wir wollen uns keinesfalls beklagen. Wir haben es uns alle sehnlichst gewünscht.
Heute am Vormittag messen wir hier in Nueva Colombia knappe 19Grad, der Pool kühlte sich auf 21 ab und es regnet momentan noch immer.
Bleibt nur zu hoffen, dass es einige Kilometer nördlich von uns im Chaco ähnlich ausschauen mag…