1. Zeit lassen und sich nicht drängen lassen. (halb Paraguay ist zu verkaufen)
2. Das Grundstück auch am Wochenende, Nachts und nach Regen besichtigen. Nicht das nebenan am Wochenende eine Disco in Betrieb ist , oder das Grundstück nach Regen sich in eine Seenplatte verwandelt.
3. Preise vergleichen über paraguayische Tageszeitungen oder paraguayische Immobilien Makler
4. Niemals direkt über das Internet kaufen
5. Prüfen ob Wassere und Strom auf dem Grundstück ist oder nur am Grundstück anliegt
6. Bei einem Haus sich einen Gutachter suchen um zu prüfen wie es mit der Bausubstanz aussieht
7. Den Titel und die Verträge prüfen lassen von einem selbst bestimmten Notar Ihres Vertrauens
8. Keine Vorauszahlungen leisten
9. Die Infrastruktur in der näheren Umgebung SELBER erkunden. Ist alles da was man meint zu brauchen (Supermarkt, Krankenhaus…)
10. Eine Nacht (oder mehr) darüber schlafen.
Generell könnte man meinen, dass diese Kriterien ja genauso für Deutschland zutreffen könnten, aber deutsche Immobilien zu kaufen, ist nicht ansatzweise so verzwickt, wie hier und der Teufel liegt im Detail.
Ansonsten gibt es sicherlich noch "duzende" andere Punkte zu beachten und diese Liste kannbeliebig ergänzt werden.
Auf unserem Grundstück von 3 Hektar soll ja nur der interne Bereich von ca. 5000 qm Garten werden.
Der Rest aussen soll weitgehend naturbelassen werden.
Allerdings nachdem jetzt über 1 Jahr auf dem Grundstück nichts gemacht wurde sieht es recht verwildert aus.
Also muss es erstmal gesäubert, gemäht und gebuscht werden.
Zum Mähen nehmen wir die Motorsense und arbeiten uns Stück für Stück voran. Uwa unser Gärtner mach die Büsche und Sträucher mit der Machete.
Die „Abfälle werden dann zusammengetragen und verbrannt.
So kommen auch immer wieder schöne, Pflanzen, Bäume oder wie hier Kakteen zum Vorschein.
Nach 1 Jahr 11 Monaten und 23 Tagen in Paraguay haben wir uns ein Grundstück von etwas mehr als 3 ha am Rande von Paraguarí gekauft.
Nach einigen Besichtigungen und Überlegungen fanden wir während unserer Urlaubstage im August „unser kleines Fleckchen Erde“ hier im Lande.
Mit einer traumhaften Aussicht auf die Tafelberge, sowie auf eine an das Grundstück grenzende Lagune ;), in idyllisch ruhiger Lage, ist es genau das was wir Beide uns vorstellten.
Das Anwesen ist sehr ordentlich angelegt, hat einen prächtigen Baumbestand, Wasser und Strom sind bereits vorhanden, wie auch ein relativ gut gebautes Paraguayhäuschen, welches wir nach unseren Wünschen und Vorstellungen zu unserem eigenen Haus umbauen lassen werden.
Das gesamte Gelände ist nach allen Seiten leicht abfallend, so dass unter normalen Wetterbedingungen keine größeren Sümpfe vorhanden sind.
Nachdem die Entscheidung unsererseits gefallen war, wurde 3 Tage später notariell mit dem Verkäufer ein Vorvertrag abgeschlossen, bei dem wir 10% des Kaufbetrages anzahlen mussten.
Anschließend wurde ein Termin zur Vermessung des Grundstückes vereinbart, was das Gesetzt im Departemento Paraguarí so vorsieht, wir allerdings auch ohne dem so veranlasst hätten.
Am darauffolgenden Tag bereits wurde das Grundstück ordnungsgemäß von 2 Topographen vermessen und die Unterlagen beim Notariat eingereicht.
Dies alles geschah während unseres 2 wöchigen Urlaubs.
Nach 35 Tagen in welchen der Titel auf eventuelle Restschulden, bzw. existierende Erbengemeinschaften oder andere Unzulänglichkeiten notariell geprüft wurde, konnten wir am Mittwoch den Kaufvertrag unterschreiben und sind somit stolze Landbesitzer.
Hausbau- Planung
In den vergangenen Wochen waren wir natürlich Großteils schon damit beschäftigt gewesen, unser kleines Häuschen zu entwerfen, einen Grundriss zu skizzieren, um anschließend einen Kostenplan hierfür erstellen zu lassen.
Vor einigen Monaten hatten wir das Glück über Freunde von uns, unseren jetzigen Bauherrn kennengelernt zu haben. Nach einigen Unterhaltungen mit Ihm und dem Ansehen zweier Häuser, welche er gebaut bzw. unter Aufsicht hat bauen lassen, waren wir sehr froh darüber Thomas (welcher bereits seit vielen Jahren hier lebt) gefunden zu haben.
Besonders allerdings sprach uns die Art seiner gewohnten Vorgehensweise an.
Thomas organisiert den gesamten Bau, das beinhaltet die täglich Bauaufsicht, inklusiv dem Einkauf von Materialien (welche er gegebenenfalls mit uns oder alleine tätigt) wie dem täglichen Report an uns etc.
Nach Mitteilung der geleisteten Stundenzahl durch Ihn, werden unsere Arbeiter einmal wöchentlich von uns Ihren Verdienst erhalten, ebenso zahlen wir dann die gekauften Baumaterialien, Werkzeuge etc. persönlich vor Ort.
__________________________________________________________________________________
Wenn man darauf bedacht ist, ein ordentlich gebautes Haus (europäischem Standard), nach unseren Wünschen, noch dazu auf preislich reellem Niveau bauen zu lassen, ist es alles andere als einfach das richtige Unternehmen bzw. den richtigen Mann hierfür zu finden inklusiv seines Bautrupps.
Seit dem wir hier leben, haben wir uns schon so manch neugebaute Häuser angesehen, und nur ein geringer Teil derer war, zumindest für uns zufriedenstellend gewesen.
Sicher, wir leben jetzt in Südamerika und hier Ticken die Uhren allgemein eben völlig anders als in der „alten Heimat“ gewohnt, dennoch müssen wir keineswegs vermeidbare Mängel in Kauf nehmen.
Es wird sich zeigen was uns die kommenden Monate bringen werden, doch auf Grund der täglichen Bauaufsicht von Thomas sehen wir da keine all zu großen Probleme.
Natürlich werden soweit es uns möglich ist in den kommenden Wochen über alle wichtigen Geschehnisse in Paraguarí berichten.
Beginnen werden wir mit dem Bau einer befestigten Zufahrt inkl. Abfluss der Lagune am Grundstückseingang, so das LKWs problemlos Ihre Materialien an uns liefern können, bevor es mit dem eigentlichen Umbau unseres Hauses weitergeht.
Darauf folgend der Bau des Deposito, der Pool und zu allerletzt das Gästehäuschen.
die erste Urlaubswoche geht zu Ende. Es gab aber auch einiges zu tun. Gleich am Montag fuhren wir in die Stadt um ein Bankkonto bei der Banco Integracion zu eröffnen.
Wir haben uns für ein „Giro“ Konto und ein Sparkonto entschieden. Zu dem „Giro“ Konto gibt es eine Karte ähnlich der deutschen EC Karte mit der man überall zahlen kann und an den meisten Automaten im Land Geld ziehen kann.
Zur Eröffnung brauchten wir einen Ausdruck eines Kontoauszuges, eine Kopie von Ande, Wasser oder Ähnlichem aus der die Adresse hervorgeht, die Cedula und eine Kopie des Reisepasses.
Danach wurde der Antrag ausgefüllt, anschließend direkt das Konto eröffnet und das erste Geld eingezahlt. 3 Tage später erhielten wir schon unsere Karten inkl. Pin und kommenden Montag den Zugang zum Onlinebanking.
Alles in allem ging das ungewohnt schnell und Problemlos.
Mehr Probleme hatten wir schon bei unserer Rückkehr nach Nueva Colombia, wir hatten unseren Haustürschlüssel verloren. Es kam ein Arbeiter unseres Vermieters und wir mussten die Tür gewaltsam öffnen.
Am Mittwoch trafen wir uns mit Bekannten in Paraguari um 2 Grundstücke zu besichtigen. Das Erste würde u.U. für uns in Frage kommen. Es hat die gewünschte Grüße, eine schöne Lage und Aussicht, einen guten Baumbestand, aber einen Weiher neben an.
Die kommende Woche werden wir uns noch weitere Grundstücke ansehen.
Ansonsten waren wir die Woche einige Bekannte und Freunde besuchen.
Am Mittwoch bekamen wir dann von Señor Monchi ein Terreno (davon bestand 1/3 aus Sumpfgebiet) mit einer Größe von 1,5ha incl. eines kleinen einfachen Paraguayer- Hauses, zu stolzen 80.000.000Gs gezeigt. Strom und Wasser waren vorhanden.
Nachdem wir versuchten Monchi zu erklären das dies absolut überteuert sei, dazu uns das Anwesen auch nicht gefiel, schien es eventuell ein noch günstigeres Angebot zu geben.
Wir besuchten einen Almacén ganz in der Nähe, die Inhaberin hatte am Ortsrand ein 8ha Grundstück, ebenso mit Haus zu verkaufen. Der Preis hierfür sollte 150.000.000Gs sein. Auch dies beinhaltet noch immer einen dicken Gringo Zuschlag wie wir meinen, doch es anzusehen kostet ja nichts, von daher fuhren wir zur Besichtigung.