Nun haben wir das erste Jahr im neuen zu Hause bereits hinter uns. Die letzten 5 Monate haben wir den Chaco erstmals auch von seiner harten, aber auch „normalen“ Seite kennen gelernt: Trocken.
An das Leben hier haben wir uns relativ schnell gewöhnt. Man nimmt natürlich, wie meistens im Leben, immer zuerst die positiven Dinge wahr, wie: Pünktliche, wie zuverlässige Handwerker und Dienstleister, saubere, vor allem begeh und befahrbare Strassen und Wege (kein herum liegender Müll), auch keine brennenden und stinkenden Müllhäufen vor oder auf Grundstücken und an Straßenrändern. Auch gibt es so gut wie keine Internet- und Stromausfälle zu beklagen, dazu eine gute zentrale medizinische Versorgung, Verkehrsregeln werden befolgt (dadurch fühlt man sich als Fussgänger und Radfahrer nicht mehr als „Gejagter“, und zuletzt ist die Sicherheit doch „noch“ wesentlich höher als im Osten Paraguay’s. Am augescheinlichsten zu sehen an den Häusern ohne Fenstergitter, Stacheldraht Verzierung an Zaun oder Mauer und den unbesetzten Fahrzeugen mit laufendem Motor vor Geschäften.
Eigens erlebt, werden selbst Haustüren oftmals nicht verschlossen, geht man außer Haus.
Auch die Mennotiten sind großteils recht offen, sehr hilfbereit und meist sehr freundlich, geht man auf Sie zu. Jedoch haben sie Ihren eigen stark strukturierten Tagesablauf, was für uns neu zu erfahren war. Geprägt durch das Familienleben, welches stets an erster Stelle steht, die Arbeit und meist eine aktive Freizeitgestaltung in der wenigen verbleibenden Zeit…
Die Natur ist hier komplett eine Andere und gewöhnungsbefürftig, eben nicht für jederman. Alles zeigt sich viel karger, aber auch eben noch wilder und ursprünglicher durch die geringe Besiedlung. Wir geniessen zumindest die gute nahe Infrastruktur und die zugängliche Natur und sind oftmals unterwegs.
Wer wenig oder kein Spanisch spricht hat hier den Vorteil das er so ohne Probleme zurecht kommt. Für uns war dies anfangs eine Umstellung, das man von fast Jedem verstanden wird wenn man sich in der Öffentlichkeit unterhält. Man sollte so das ein oder andere Mal darauf achten was man sagt
Aber es gibt natürlich auch hier einige Schattenseiten: Die Auffälligsten sind das begrenzte Wasser und der Schmutz (Sand/Staub) .
Das so kostbare und rar vorhandene Wasser hier. Es gibt in den Kolonien keine öffentliche Wasserversorgung, sondern das ganze Wasser ist gesammeltes Regenwasser. An Privathaushalt und Gebäuden wir das Wasser vom Dach in Zisterne gesammelt, daher auch oftmals überaus große Dächer/ Häuser zu sehen . Auf den Estancien werden rießige Tachamare aufgeschoben wo das Regenwasser zusammenfliessen kann. Die Privathäuser haben meist zwischen 20 und 60 Kubikmeter Zisternen, manche haben auch deutlich mehr. Das sieht man dann an den immer grünen Gärten oder an dem ein oder anderen Pool.
Nun hat es hier, was eigentlich normal ist für den Chaco, seit Mai nicht mehr wesentlich geregnet. Daher müssen die meisten Haushalte bereits Wasser zukaufen, was zum Glück möglich ist. Natürlich ist dies auch nicht gerade günstig. 5000 Liter kosten je nach Wasserqualität zwischen 100.000 und 150.000 Gs. Man kann sowohl Gießwasser oder aber gefiltertes Wasser für den Haushalt kaufen.
Der Umgang mit dem Wasser ist, zumindest für uns, ist ein völlig neuer geworden. Wir sind überaus sparsam, sammeln jeden möglichen Tropfen um ihn dann wiederzuverwenden. Es ist eine Erfahrung, welche ganz sicher nicht schadet, im Gegenteil, jedoch auf Dauer nicht wünschenswert in dieser Form.
Durch das fehlende Wasser kommen wir gleich zum 2. großen Missfallen, dem Sand/ Staub.
Dadurch das in den Ortschaften nur die Hauptstraße geteert ist und alle anderen Straßen Sand- bzw. Lehmpisten sind, ist es entlang der Straßen, vor allem morgens, mittags und zu Feierabend extrem staubig. Der Wind tut oft sein übriges zur Unterstützung. So hat man im Winter/ Frühjahr des öfteren Nordstürme welche den Sand heftig vor sich hertreiben. Sprich, man hat hier überall Staub, vor dem Haus… im Haus… im Auto, selbst in Nase/ Ohren und Mund ;O!
Es gibt daher nur 2 Möglichkeiten, hat man nicht den Genuss in einer ruhigen, wenig befahrbaren Gegend oder auf dem Lande zu leben.
Man schließt die Augen oder man putzt sich um den Verstand.
Leider mussten wir vor einem Monat erfahren, dass unsere Vermieter im Juli kommenden Jahres aus Kanada zurück kommen werden. D.h. für uns, dass wir uns erneut ein neues Mietshaus suchen müssen. Wenigstens haben wir dazu relativ Zeit, denn gute Mietobjekte sind hier genauso selten wie in Ostparaguay. Dazu konnten wir in den vergangen Monaten manche Erfahrungen sammeln, welche beim Suchen nach einer neuen Bleibe von Wichtigkeit sind.
Wann und wohin es uns verschlagen wird, werden wir hier bald berichten.
Die Fahrt in den Chaco ist wie eine Reise in ein komplett anderes Land.
Bereits hinter Asunción sieht man auf auf der gesamten, ewig langen Trans Chaco Ruta wie sich die Landschaft verändert. Ebenes Land weit und breit welches von Riesigen Palmenheinen mit eingebetteten Wasseroasen einladend für zahlreiche Wasservögel und ander Tiere ist.
Die ein oder andere Estancia Einfahrt sowie kleinere Ansiedlungen, meist von Indianern streift man auf den Weg in den Dornenbusch.
Auf den letzten 100 der ca. 450 km langen Reise in die Kolonien der Mennoiten ändern sich nicht nur die Straßenverhältnisse merklich (Schweizer Käse Ruta) , man befindet sich plötzlich inmitten des typischen undurchdringlichen Chaco Buschs.
Es gibt im zentralen Chaco 3 große Mennoniten Kolonien, das sind Menno, Fernheim und Neuland. Mit den Städten Loma Plata, Filadelfia und Neu-Halbstadt. Um diese Städte herum gibt es eine Vielzahl an kleinen Dörfern, oftmals mit typisch deutschen Namen wie Blumenau, Landskrone, Kleefeld, Bergfeld u.v.m.
Hier ein paar Infos zu den Mennoniten und den Kolonien:
https://de.wikipedia.org/wiki/Mennoniten
https://de.wikipedia.org/wiki/Menno_(Paraguay)
https://de.wikipedia.org/wiki/Kolonie_Neuland
https://de.wikipedia.org/wiki/Fernheim
Die Natur ist hier oben trotz oder gerade wegen der großen Estancien noch recht vielfältig. So gibt es hier sehr viele Wildtiere zu sehen. Durch die großen Estancien bleibt der Kontakt mit den Menschen meist aus und somit haben hier Wildtiere wie Pumas, Jaguar, Nasenbären, Tapiere, Wildschweine, Nandus u.v.m. noch große Rückzugsgebiete.
Leider gibt es aber auch hier immer mehr „Jagd Fanatiker“, die glauben das Wild schießen zu müssen, überaus stolz das Fleisch dann Essen oder verkaufen. In der freien Natur ist dies natürlich verboten, was jedoch wenige Dergleichen abhält. Auf privaten Estancien schaut es hingegen anders aus, der Besitzer einer solchen kann das Jagen dulden.
Auch ist die Flora hier überraschender Weise sehr grün und vielfältig, wesewegen der Chaco auch als die Grüne Hölle bezeichnet wird.
Das Leben in den Kolonien ist im Vergleich zum Osten Paraguays völlig ein anderes, wie die oben beschriebene Fauna. Allgemein gesagt wieder um einiges Deutscher, und das bei tropischen Temperaturen.
Was sofort auffällt, es ist (abgesehen vom Sand/Staub) hier um einiges sauberer. Sei es in Ortschaften, auf oder vor Privatgrundstücken, man sieht keinen kein Müll herum liegen, demnach wird dieser auch nicht an jeder Ecke zu jeder Zeit verbrannt sondern von der örtlichen Müllabfuhr wöchentlich abgeholt.
Der Stil der Häuser hier ist ganz anders. Meist findet man hier große Häuser mit einer breiten umlaufenden Terrasse und großem Blechdach. Die großen Dachflächen sind nötig um das Regenwasser zu sammeln. Das Blech reinigt sich bei Regen schneller und saugt sich auch nicht so voll wie Ziegel.
Die Wege, die meist ja Lehm oder Sandpisten sind, sind teilweise im besseren Zustand wie die Teerstrassen im Osten. Nach Regentagen werden sofort alle Straßen mit einer Planierraupe geglättet, oftmals fahren die Jungs noch in späten Abendstunden oder auch nachts, so kann man nach 1 bis max 2 Tagen wieder problemlos alle Wege nutzen.
Die Handwerker sind hier pünktlich, besser ausgebildet und leisten so qualitativ bessere Arbeit. Und was wir überraschender Weise feststellten, nicht alle Dienstleisungen sind unbeingt teurer als die von uns gewohnten in Paraguarí und Umgebung.
Das Gesundheitswesen, die Krankenhäuser haben einen höheren Standard. Es gibt deutschsprachige, wie auch paraguayische Ärzte, die oftmals in Deutschland oder den USA einige Semester studiert oder da einige Jahre gearbeitet haben. Die Ausbildungen der Krankenschwestern erfolgt in einer modernen Berufsschule in Loma Plata, neben dem Hospital gelegen.
Fachärzte sind zum Großteil vertreten, manche Spezielle allerdings kommen nur in 12 Tagen oder monatlichen Rhythmus um Patienten zu behandeln.
Ein überaus moderne Diagnostik Abteilung ist Teil des Hospitals in Loma Plata. Lediglich das MRT kann hier oben nicht durchgeführt werden, dazu fehlt eine konstante Stromversorgung, welche bislang noch nicht ausreichend ist.
Einige wenige Krankenversicherungen in Paraguay (Migone, Medi Life z.B.) arbeiten mit den Hospitälern hier zusammen, so ist auch für „nicht“ Mennoniten ein Versicherungsschutz gewährleistet.
Altersheime, Sozialdienste mit ausgebildeten Fachkräften sind ebenso in allen 3 Städten vertreten.
Die Sicherheit ist hier um einiges höher wie im Osten. Es gibt wesentlich weniger Einbrüche und Gewaltdelikte. Die Häuser haben hier meist keine Gitter und viele lassen Ihre Häuser auch unverschlossen wenn Sie ausser Haus sind.
Die Versorgung mit den Artikel zum Leben ist hier inzwischen sehr gut gewährleistet. Es gibt große Supermärkte wo es soweit alles zu kaufen gibt. Einzig das Angebot an Fisch, und gefrorenem Gemüse ist arg begrenztoder qualitativ nicht unser Geschmack, wie wir bisher feststellen mussten.
Die Ferreterien sind hier ähnlich strukturiert wie kleine Bauhäuser und man bekommt fast alles.
Ebenso gibt es inzwischen eine größere Anzahl an kleineren Läden, wie Bekleidung, Schuhe, Optiker, Elektro, Computer und einige Importläden die Waren aus Deutschland oder Kanada anbieten, natürlich meist zu stolzen Preisen.
Wer möchte, kann hier vielen Freizeitaktivitäten nachgehen. Für die Bürger wird von den einzelnen Gemeinden vieles angeboten (Unterrichte, Kurse, Turniere, Vorträge, Aufführungen,…). Vieles wird von den Kirchengemeinen organisiert. Davon gibt es hier natürlich einige. Allerdings bekommt man davon wenig mit als Außenstehender, so können wir dies nach mehr als 3 Monaten die wir hier leben sagen.
Es gibt viele Natur- und Freizeitparks.
Auch kann man hier problemlos Fahradfahren, entweder auf Gehwegen (die eben sind und ohne Löcher) oder auf den Strassen. Hier muss man keine Angst haben das man vom Auto/LKW angefahren wird. Zwar gibt es die gleichen Verkehrsregeln wie im Osten, diese werden aber weitgehends eingehalten. In den Ortschaften gilt Tempolimit 40 bzw. 30.
Viele dieser Dinge sind natürlich der Isolation und der großen Entfernung zum „Rest“ von Paraguay geschuldet. Es leben hier auch relativ wenig „normale“ Paraguayer. Entweder Mennoniten oder zahlreiche Indianer. Europär ebenso wenige.
Die Mennoniten sind bislang alle sehr freundlich, meist offen und interessiert.
Etwas ungewohnt ist natürlich die Sprache. Natürlich ist die Amtssprache hier auch Spanisch und die Mennoniten sprechen (fast alle) spanisch, da es in Schulen unterrichtet wird. Aber die Umgangssprache untereinander ist meist Plattdeutsch. Hochdeutsch kann auch fast jeder hier, zumindest in den Städten, da auch dies in den Schulen gelernt wird. Sprich man kommt hier wenn man die spanische Sprache nicht lernen mag oder kann problemlos fast überall (selbst auf der Municipalidad) mit Deutsch zurecht.
Das Hauptproblem im Chaco liegt nach wie vor natürlich bei der Wasserversorgung. Diese ist aber den Gegebenheiten angepasst die letzten Jahrzehnte sehr optimiert worden. Brunnen gibt es hier wenige. Von daher wird das Wasser im privaten Bereich über die großflächigen Blechdächer in großen Zisternen (Zisternen im Chaco) gesammelt und in der Landwirtschaft hat man die Tachamare aus Australien übernommen.
Es werden hier in Senken Auffangbecken ausgehoben wo das Wasser aus der Umgebung zusammenfließt. Aus dem Aushub werden riesige Trichter gebaut in die das Wasser gepumpt wird. Von dort wird es über Leitungen auf den Farmen weiter verteilt.
Wenn man mit ständig hohen Temperaturen im Osten Paraguays seine Probleme hat, empfindet man die +4 Grad höhere Temperatur im Chaco, bedingt durch die Trockene Luft hier, (LFK liegt meist 25-30 %, außer nach Regenschauern) als nicht so unangenehm wie 70% feuchte 35 Grad, welche man oftmals in den Sommermonaten außerhalb von Asunción messen kann.
Natürlich gibt es auch hier die ein oder andere negative Erfahrung welche uns überraschte. So konnten wir in den Monaten Oktober/ November bis zu 5 Tagen nach Regenfällen (und es waren einige glücklicherweise natürlich) kaum ohne von Moskitos zerstochen zu werden aus dem Haus gehen, ganz gleich zu welcher Uhrzeit ;( Weniger schön, Antimoskito Sprays hatten Hochkonjunktur!
Der Staub,oder der feine Sand ist wohl zumindest jeder Frau hier ein Dorn im Auge und kann arg belasten. Man kann dem ein wenig entgegenwirken, wie z.B. Vorhänge an den Fenstern, dichte Bepflanzungen an und um das Haus, Aufschüttung der Wege mit Kies, oder aber sich ein Haus in einer idyllisch gelegenen Sackgasse suchen und keines an einer stark befahren Straße…
Mietshäuser sind hier im Vergleich zu verkaufenden Immobilien nicht so arg üppig zu finden, dennoch stehen immer wieder einmal ein paar im Angebot. Der Preis schwankt stark, vor allem auch nach Lage/ Stadt.
Was hier fehlt , uns bislang jedoch nicht stört, ist das typisch südamerikanische Gewusel. Es gibt keine Stadtmärkte welche den Trubel verbreiten wie eben gewohnt im Osten des Landes. Auch sieht man hier eigentlich nie Anwohner mit Ihrem Terere Becher am Straßenrand sitzen und schwätzeln , einfach in den Tag hinein lebend. Zum einen gehen die meisten Menschen hier einer Beschäftigung nach, außerdem wird es wahrscheinlich einfach zu heiß, zu staubig sein…
Für uns ist im Moment das Leben hier schön, etwas Neues, anderes eben. Wir genießen mehr Zeit miteinander verbringen zu können. Auch das Leben ohne Capataz ist fantastisch!
Das Ganze sind auch rein subjektiv unsere Eindrücke & Erfahrungen. Und ein Paradies gibt es nirgends… dieses wäre dann auch überfüllt 😉 Zusammen mit den Fotos gibt es hier einen kleinen Einblick in die Kolonien des Chaco’s.
Vor 1 Jahr und 24 Tagen begann für uns ein neues Leben hier in Paraguay, mehr als 10.000km entfernt der Heimat.
Die für uns ersten Erfahrungen in einem fremden Land, welches wir von nun an „unser neues zu Hause“ nennen dürfen, wurden (meist) regelmäßig auf unserer Homepage niedergeschrieben ,unterlegt mit zahlreichen Fotos.
Wir hoffen somit, unseren Familien, all unseren Freunden & Bekannten, aber auch anderen Paraguay interessierten Menschen einen kleinen Einblick aus unserem Leben vermitteln zu können
Beginnend von…
*der Suche nach einem passenden Miethaus (der Villa Kunterbunt), unserem Einzug in diese damals noch große Baustelle, den zahlreichen Baumaßnahmen darin (welche bis heute noch immer nicht abgeschlossen wurden)…
*dem monatelangem Fahren ohne Kfz-Zulassung… und einer Handvoll Polizeikontrollen…
*unserem ersten Weihnachtsfest ohne Familie, dem üblichen Gänsebraten, Stollen & Glühwein, dafür heftigem Gewitter, bei tropischen Temperaturen mit leckerem Asado, Caipirina & mitternächtlichem Feuerwerk…
*dem ersten Krankenhausbesuch…
*den mittlerweile überstandenen ersten Wintermonaten im Lande…
und einiges mehr…
Wir haben uns in den vergangen 12 Monaten, welche anfangs sicher nicht immer die einfachsten gewesen waren (allein bedingt durch die Sprachbarriere)sehr gut eingelebt. Glücklicherweise hatten wir gleich von Beginn an, über 8 Monate lang 2 Mal wöchentlich Spanisch Unterricht von einem Privatlehrer erhalten, welcher uns leider jedoch im September aus familiären Gründen verlassen musste. An dieser Stelle nochmals „Vielen Dank, Josef“, wir hoffen es geht Dir und Deiner Familie gut!
Kurze Zeit später haben wir zusammen mit Freunden eine kleine Spanischgruppe gebildet und üben nun „meist“ regelmäßig gemeinsam.
Wir sind Beide der Meinung, dass wir hier ein stressfreieres und angenehmeres Leben führen als wie es in Deutschland der Fall war und dies liegt sicherlich nicht allein an den 300 Sonnentagen im Jahr…
Sicherlich ist auch hier in Paraguay bei weitem nicht alles Gold was glänzt, doch solch einen Ort wird sich wohl nirgendwo auf der Welt finden lassen.
Nicht nur die positiven Aspekte sollte man hier genießen, man muss genauso mit den „Macken“ des Landes leben, zumindest sollte man versuchen diese zu akzeptieren (auch wenn das nicht immer ganz so einfach ist).
Während der letzten Monate haben wir so einige neue Menschen kennenlernen können, welche mit wenigen Ausnahmen sehr gute Bekannte oder gar Freunde geworden sind. Ein Großteil derer sind ebenso Auswanderer, wie wir, also Deutsche, Österreicher oder Schweizer, manche leben erst seit wenigen Monaten hier Andere bereits seit über 20 Jahren.
An sich empfinden wir es als selbstverständlich, dass man, sofern eine gewisse Sympathie vorhanden ist, einander behilflich ist. Ganz besonders in den ersten Monaten ist es sicher sehr hilfreich seine Erfahrungen auszutauschen und sich gegenseitig zu unterstützen.
Unter Deutschen soll dies jedoch nicht all zu selbstverständlich sein, man hört und liest darüber oftmals ganz andere Geschichten…Demnach können wir uns bisher glücklich schätzen!
Keineswegs zu vergessen sind natürlich die Paraguayos, welche bisher ohne Ausnahme stets sehr offen, herzlich und hilfsbereit uns gegenüber waren. Mag sein, dass dies zum Teil an dem großen Dollarzeichen in unseren Augen liegen mag… dennoch ist dies ein wesentlicher Punkt, welcher uns ein stressfreieres und schöneres Leben hier ermöglicht.
Doch, wir genießen es wirklich sehr, die mürrische, teils schon verbitterte Art mit welcher wir sehr oft in Deutschland konfrontiert wurden, sei es im normalen Alltagsgeschehen, auf dem Weg zur Arbeit, auf Behörden oder spät abends beim Einkauf, hier nur noch sehr selten anzutreffen. Wenn doch, gibt es meist keinen Zweifel über deren Nationalität 😉 wie wir schon erleben durften.
Was die Sicherheit in Paraguay betrifft können wir sagen, dass bis zum Nachmittag des 11.10. wir uns keineswegs unsicher fühlten, weder unterwegs, noch zu Hause, ganz gleich ob Tag oder Nacht.
Mit dem Einbruch in unser Mietshaus hat sich die Meinung vielleicht ein wenig verändert, doch nachdem wir vor 2 1/2 Wochen die „Villa Kunterbunt“ samt Luque und seinen Banditos verlassen, und uns in einem neuen, sehr nettem zu Hause gut eingelebt haben, beruhigen sich unser beider Seelen bereits wieder, das Leben geht weiter….
Kommende Woche werden wir schon unseren ersten Besuch aus Deutschland bekommen. Olivers Eltern werden für 3 Monate (so ist es zumindest geplant) bei uns im Paraguay Häuschen leben.
Wir hoffen Euch einen kleinen Eindruck von unserem 1. Jahr hier im Lande vermittelt haben zu können und werden natürlich weiterhin über Erlebnisse, Neuigkeiten und andere Geschehnisse aus Nueva Colombia berichten.