Die Stromlinie vom Weg zu unserem Grundstück ist mit Kokosstämmen als Leitungspfosten gebaut. Das ist hier auf dem Land abseits der Hauptwege üblich. Ande bezieht diese Stämme aus dem Chaco. Sie haben eine Lebensdauer von 3-6 Jahren, da sie im Boden dann schnell verrotten.
Vergangene Woche gab es hier ein heftiges Gewitter mit Sturmböen in einer Nacht. Am nächsten Morgen keinen Strom, was im Grunde nicht so arg unüblich ist. Doch wir sahen dann recht schnell das Malheur…2 Pfosten waren über der Bodenoberfläche abgeknickt und umgefallen.


Klarer Fall, Ande anrufen…besser noch, direkt in den Ort zur Reklamation fahren.
Am Spätnachmittag kam das von uns ersehnte Andefahrzeug. Sie sahen sich das Problem an und meinten Sie müssten die Pfosten neu eingraben. Es gäbe aber ein Problem! Sie haben keinen Spaten bei. Da musste selbst unser Arbeiter Francisco den Kopf schütteln und in sich schmunzeln. Er sagte Ihnen aber: Kein Problem…wir haben hier Spaten 🙂

Es wurde kurzerhand direkt neben den abgebrochenen Pfosten ein ca. 80 cm tiefes Loch gegraben und der abgebrochene Pfosten darin versenkt nun noch das Stromkabel entwirren und der Strom fliesst wieder.


Ich meinte nur zu den Andeleuten: Bei der Technik haben wir in ein paar Jahren die Stromlinie auf Augenhöhe. Der Lacher war mir sicher 🙂
2 Tage später das gleiche Spiel… Nachts ein Gewitter mit starkem Wind…und am Morgen lagen wieder 3 Pfosten flach. Diesmal hat es nach unserem Anschluss auch die Stromleitung abgerissen.


Also mussten wir erneut mit Francisco in den Ort zu Ande fahren um zu reklamieren. Primär jedoch mussten wir einen Pfosten auf die Seite schieben und die Stromleitung anheben damit wir das Grundstück mit dem Dodge verlassen konnten.

Nach ein paar Stunden kam Ande und grub die Pfosten wieder ein. und kappte das Kabel nach unserem Anschluss. Fertig…Lösung…geht wieder 🙂
Aber wir sollten einen neuen Pfosten die nächste Woche bekommen.
Daher waren wir sehr überrascht, als auf einmal ein großer LKW vor dem Tor stand mit neuen Palmenpfosten. Der LKW alleine war schon sehenswert!


Francisco meinte, Ande will nur einen der 3 umgefallenen Pfosten tauschen, Sie hätten so wenig. Nach einigem Hin und Her in Guarani meinte er: es werden nun 4 getauscht. Super gemacht Franzisco!
Einen Spaten hatte diese Mannschaft welch ein Wunder bei sich, nur war das Blatt abgebrochen und musste so erst etwas abgesägt werden.

Doch dann ging die eigentliche Arbeit los. Ruckzuck waren die 4 Löcher gegraben und die neuen Pfosten gesetzt. Danach ging es hoch auf die Palmen, wo die Leitungen wieder befestigt wurden.




Nach einer knappen Stunde floss der Saft wieder in den Leitungen.
Dennoch sind wir froh über die Anschaffung eines Stromaggregats letztes Jahr. Dadurch konnten wir doch schon so manche stromlose Stunden überbrücken.