Sonntag, 22.10.2006

35 Grad

Nachdem ich die Augen aufgeschlagen hatte musste ich erschreckend feststellen, das es schon 09.30Uhr spät war. Ups! Zum Glück hatten wir uns für diesen Tag nix an größeren Unternehmungen vorgenommen, demnach war es gleich wie spät es ist, wir haben schließlich Urlaub.
Heute sollte ein purer Faulenzer Tag sein.
Vormittags fuhren wir noch geschwind in das Einkaufszentrum „De Sol“.
Nicht nur immer wir Frauen stecken im Kaufrausch, diesmal traf es wohl eher Oliver. Er kaufte sich ein T-Shirt sowie ein kurzärmliches Hemd für zusammen 70$ und weiter ging es…dazu kam eine Sonnebrille für 100$…

Wobei hier zu erwähnen wäre, das wir seit den 7 Tagen in Paraguay einen enormen Verschleiß an Sonnenbrillen hatten. Wir hatten 3 Brillen aus Deutschland mitgebracht, bei denen innerhalb weniger Tage schon die Bügel zerbrachen, sich verbogen oder aber sich das gesamte Gestell verzog.
Da an jeder Straßenecke Sonnenbrillen angeboten wurden, kauften wir uns natürlich Beide für 3€ eine dieser Teile.
Meine ist hässlich, aber `leider` noch immer nicht defekt.
An Olivers Brille sprangen die Gläser schon nach einem Tag leicht, am darauf folgenden Tag konnte er plötzlich überhaupt nix mehr sehen. Wie er so ist, hatte er die Nase gestrichen voll, und kaufte sich eine ordentliche, eben diese für 100$.

Zurück in „Luque“ schauten wir uns alle zusammen am Nachmittag den GP von Brasilien an. Während bereits die Zielflagge geschwenkt wurde, sprang ich sofort in den Pool und drehte ein paar „Frustrunden“. Anschließend gab es Kaffee und Kuchen und so vergammelten wir mehr oder weniger den Nachmittag. Oliver las und ich versuchte mein Spanisch etwas aufzubessern.

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Am Abend köchelte Carmen uns den wunderbaren Surubi-Fisch. Das war in Wunschgericht von mir, und er war einfach „köstlich“! Sonntag, 22.10.2006 weiterlesen

Samstag, 21.10.2006

35Grad

Der heutige Tag führte uns nach „Tobati“, einem Ort welcher durch seine Keramik und Töpferarbeiten bekannt ist, aber vor allem durch die vielen noch alten Ziegeleien am Straßenrand.

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Wir fuhren also über „Aregua“ nach „Caacupe“ und bogen dort links ab in Richtung „Tobati“. Der Weg führte uns durch eine sehr schöne, felsige Gegend und tatsächlich entdecken wir an beiden Straßenseiten mehrere alte Ziegeleien mit ihren urigen Brennöfen. Anschließend trafen wir auf die drei in den Felsen eingearbeiteten Indioköpfe und kraxeln (natürlich Beide mit falschem Schuhwerk) hinauf, auf die kleine Aussichtsplattform und weiter in Richtung Felsen.

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Wir beschlossen dann allerdings recht schnell wieder umzukehren und ein anderes Mal mit festem Schuh, bei nicht all so heißen Temperaturen etwas weiter zu klettern.
Auf dem Rückweg legten wir in „San Bernardino“ noch einen Zwischenstopp ein, tranken dort einen Kaffee und fuhren wieder zurück nach „Luque“.

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Freitag, 20.10.2006

35Grad

Heute hieß es schon 06.30Uhr „aufstehen“!
Nach dem Frühstück fuhren wir wieder zusammen mit Carmen nach Asuncion, gingen da zum Notar um alle zusammen getragenen Unterlagen beglaubigen zu lassen. Das dauerte so seine Zeit, eine Unmenge an Dokumenten von uns Beiden waren inzwischen zusammengetragen wurden, teilweise übersetzt, beglaubigt, überbeglaubigt usw.
Als dies erledigt war, ging es gleich gegenüber zum “Instituto de Migraciones“ wo wir all die Dokumente abgeben durften, diese wurden natürlich ebenso ausführlich und „mit aller größter Ruhe“ geprüft.

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Ich hatte ja genügend Zeit um so einige Dinge zu beobachten. In meinen Augen ist es schon der pure Wahnsinn, in welcher Ruhe und Gelassenheit auf solch einer Behörde geschafft wird. Man kann das kaum reell wiedergeben. Allein schon die Zeit, ein Blatt Papier von einer Seite auf die andere zu legen… würde ich meiner Arbeit in München so nachgehen, hätte ich mit sehr großer Sicherheit keinen Job mehr!
Doch das ist eben einer der vielen großen Unterschiede derer beiden Länder!

Gegen Mittag waren wir nun mit all dem Papierkram fertig. Jetzt liegen wir also ganz unten, unter einem der zu bearbeitenden Dokumenten-Häufchen und können wie so viele Andere nur abwarten.
Schauen wir mal, vielleicht klappt es ja doch alles schneller wie gedacht.

Nach ein paar Erledigungen in der Stadt, fuhren wir noch zu Carmens Krankenversicherung, um uns da ein paar Angebote zwecks Versicherungsschutz, Kosten ec. einzuholen.
Leider bin ich noch nicht dazu gekommen diese ganzen Unterlagen durchzuarbeiten, da dies alles natürlich in Spanisch geschrieben steht und ich alles erst einmal übersetzen lassen muss.
Später also mehr zu diesem Thema.

Bevor wir zurück nach „Luque“ fuhren, besuchten wir noch Carmens Krankenhaus am Stadtrand von Asuncion, und durften unter Aufsicht einer Oberschwester eine kleine Besichtigung da machen.

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Ich selbst kann und möchte auch nicht viel dazu schreiben. Wenn man wie ich in einer sehr neuen, modernen, QM- zertifizierten Praxis in München arbeitet, ist es sicherlich sehr schwierig medizinische Einrichtungen mit südländischem Flair zu beurteilen. Kurz gesagt, es schien dort sauber und relativ gepflegt zu sein, und ich konnte Desinfektionsmittel entdecken 😉 vom Standart her muss ich es wieder mit den damaligen Polikliniken zu tiefsten DDR Zeiten gleichsetzen, und auch wir habe zumindest fast alles überlebt, oder?Am Abend fuhr Oliver zusammen mit Rainer zur Schule, um den Buben Sebastian abzuholen, der von einem Tagesausflug mit der Schulklasse aus „San Bernardino“ zugekehrt war.
Nachdem wir alles wieder vollständig zu Hause waren, begann der gemütliche Grillabend (Asado) bei noch immer 33Grad wärme.

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Donnerstag, 19.10.2006

34Grad

Nach dem Frühstück fuhren wir zusammen mit Carmen zur hiesigen Policia nach „Luque“, um dort für die Beantragung unserer Daueraufenthaltsgenehmigung eine Bestätigung einzuholen, zum einen das wir derzeit bei Familie Ruck in „Luque“ wohnhaft waren, zum anderen das gegen uns keinerlei Straftaten in „Luque“ vorliegen.

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In kurzer Zeit hatten wir, bzw. hatte Carmen den nötigen Antrag gestellt und kann einen Tag später die gewünschten Unterlagen ausgehändigt bekommen. Allerdings muss dies dann vor Einreichung auf der Migration notariell beglaubigt werden. Doch dazu später mehr.Gegen Mittag beschlossen wir Christiane & Bernd, die ehemaligen Nachbarn der Ruck´s in „Limpio“ zu besuchen.
Im letzten Jahr während unseres ersten PY Urlaubes, lebte das nette Vorrentnerpärchen auf einem relativ neu gebauten, großen Anwesen nahe der Ruck´s mietfrei, da die Eigentümer nach Trennung zurück nach Deutschland gegangen waren. Dafür kümmerten Sie sich mehr oder weniger um Haus und Garten. Da mittlerweile der Eigentümer verstorben ist, und es zu lang anhaltenden Erbstreitigkeiten der Besitzerin gekommen ist, haben sich Christiane und Bernd ein nettes Haus nahe Asuncion gemietet.

Besagtes Grundstück nebenan steht nun mittlerweile seit einem ¾ Jahr leer und modert so vor sich hin. Kein Mensch kümmert sich darum, man lässt eben alles vergammeln, wobei so viele Menschen froh wären ein Dach über dem Kopf zu haben. Ist schon irre die Welt auf der wir leben!
Mittlerweile hat sich auch schon eine ganze Schar von Ferrari- Fröschen zum all abendlichen und auch nächtlichen Chorgesang versammelt. Hatte ich zuvor auch noch nie gehört, Formel I Frösche, war nicht unangenehm denen zu zuhören;)

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„Rainer und Carmen haben sich jetzt entschlossen das Grundstück wieder zu säubern. Auch wird der Pool wohl mit Sand zugeschüttet werden, so wäre das Problem, eventuell auftretender Ungeziefer bei steigender Temperatur, dann ebenso gelöst.“ Wir fuhren also nach „Limpio“, eine kleine Ortschaft nicht weit entfernt von „Luque“ gelegen.

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Das Miethäuschen ist in einem sehr schön gepflegten Zustand, mit ca. 90m2 Wohnfläche dazu einem relativ großen Garten, für 2 Personen schon ausreichend, und mit 150Dollar monatlichen Mietkosten, inkl. Gärtner u. Wasserkosten, recht günstig meinen wir.

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Auch hier verbringen wir eine nette Zeit beim Ratschen, und vereinbaren uns kommenden Montag im `Aquarella`, einem brasilianischen Grillhaus in der Hauptstadt gelegen, zum Abendessen zu treffen. Bernd fragt noch nach ob es uns recht sei, wenn sie ein nettes Pärchen mitbringen würden, welches auch vor einem knappen Jahr Deutschland den Rücken gekehrt hat und nach PY ausgewandert ist. Sie wäre wohl Paraguayerin, er Deutscher. Wir haben beide keine Probleme damit und bemerken erst auf dem Rückweg, dass es wahrscheinlich das Paar sein muss, welches wir ebenso während unseres Urlaubes besuchen wollten. Ich wusste noch das Beide in „Lambare´“ lebten und Sie aus PY stammte, er hieß ebenso Bernd, alles passte so einigermaßen perfekt zusammen, demnach ließen wir uns überraschen. Das wäre ja schon ein lustiger Zufall.Da wir schon im letzten Jahr einmal in diesem Restaurante gespeist haben und es so lecker da war, freuten wir uns schon riesig darauf.
Ich finde diese für hier landestypischen Grillabende so toll, man kennt das eben überhaupt nicht aus Deutschland. Nicht das man unbegrenzt viel essen kann wie man eben nur mag, das ist es nicht, nein diese große Auswahl, seien es die Buffets oder die Vielfalt an Fleischspießen und diese lecker gebackene Ananas, hmmmmmmmm!!

Nach einem kleinen Abstecher zum Rio Paraguay fuhren wir anschließend zurück nach „Luque“.

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Die Suche nach dem Supermarkt, in welchem wir vor wenigen Tagen mit Carmen bereits waren, stellte sich als etwas schwierig heraus. Nachdem wir über 20min. kreuz und quer durch das kleine Stadtzentrum irrten, fanden wir dann endlich das gewünschte Ziel 😉 Wir kauften noch ein paar einheimische Naschereien, etwas Kokos und Vanillejoghurt (welcher hier trotz der recht flüssigen Form sehr gut schmeckt) und fuhren zurück auf die Quinta Tiffany, wo wir uns bereits auf den Pool freuten. Ist ja schließlich ganz schön anstrengend so ein Tag unterwegs bei dieser drückenden Hitze 😉
Dort angekommen, teilte uns Carmen gleich mit das wir unbedingt noch unsere Passfotos machen lassen müssen, außerdem habe Sie mit der `Financera` telefoniert und wir könnten unsere eingezahlten 5000$ bereits wieder abheben.
Nun gut, also noch nix mit der Abkühlung im Pool, wir beschlossen dann gleich noch einmal gemeinsam loszufahren um alles zu erledigen.

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Mittwoch, 18.10.2006

33Grad

Während unseres Urlaubes in Paraguay freuten wir uns auch besonders auf die Einladungen einiger netten Menschen, zu denen wir schon seit einiger Zeit näheren Kontakt, sei es über diverse Foren im Internet oder aber über unsere eigene Auswanderungsseite haben.
Leider konnten wir nicht allen Einladungen nachgehen, doch aufgeschoben ist ja bekanntlich nicht aufgehoben 😉
Nach dem Frühstück fuhren wir also an diesem Mittwochmorgen bei 28Grad nach „Piribebuy“ um dort Toni, samt Familie auf seiner „Topachi-Ranch “ zu besuchen.
Da uns schon im vergangenen Jahr die Gegend um „Piribebuy“ und „Paraguari“ besonders gut gefallen hatte, freuten wir uns besonders auf diese Tour und waren ebenso gespannt die „Topachi-Ranch“ kennen zulernen.
Ohne weitere Probleme fuhren wir über „Aregua“, vorbei am Lago Ypacarai auf der Routa 2 nach „Caacupe“, und bogen dann rechts in Richtung „Piribebuy“ ab. Wir fuhren durch die faszinierende hügelige Landschaft, umschlungen von riesigen Palmenwäldern, einfach idyllisch und hatten schnell schon unser Ziel erreicht.

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Die Topachi-Ranch konnten wir trotz Beschreibung jedoch nicht so schnell finden, doch für solche Fälle hatten wir ja zum Glück ein Handy bei sich.
Eine lange breite Lehmpiste führte und dann direkt auf sein Anwesen zu, welches bereits auf den ersten Blick wunderschön und riesig groß erschien.
Nach einer netten Begrüßung und vor allem einer kalten Erfrischung, führte uns Toni über die Ranch, zeigte uns seine Appartementhäuser, sein Ferienhaus mit eigenem Pool, für Langzeitmieter sehr gut geeignet, sein eigenes Wohnhaus sowie einen Teil seiner Tierschar, von kleinen Äffchen über Nasenbären, den Tukan bis hin zu Pferden, Schweinen und natürlich auch einigen Hunden.

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In relativ kurzer Zeit, ich glaube so ca. 1 3/4Jahre leben die Drei jetzt in Paraguay, haben sie sich enorm viel aufgebaut und wirklich ein traumhaft schönes Anwesen errichtet.

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Während wir bei kühlen Getränken und einer Tasse Kaffee ein wenig über unsere Zukunftspläne und Ziele plauderten und Tonis & Christines ersten Einwanderungserlebnissen im Lande lauschten, verging die Zeit wie im Fluge.
Wir finden es nach wie vor immer wieder recht interessant und auch sehr wichtig, positive aber auch negative Erlebnisse zu erfahren. Zum einen kann man teilweise selbst daraus lernen, und vermeidbaren Dingen umgehen, zum anderen warnt es nach wie vor immer wieder zur „großer Vorsicht“, vor allem vor profitgierigen Menschen, die an jeder Ecke lauern können, leider nicht nur hier in Deutschland, sondern auch in PY.

Nach 16Uhr brachen wir dann dennoch wieder auf, um zurück nach „Luque“ zu fahren.
Kurz hinter „Caacupe“ geschah es dann, wir landeten in einer Polizeikontrolle.
Man winkte uns heraus und bat um alle nötigen Papiere. Oliver hatte einen Bus kurz vor Ende des Überholverbotes überholt und dies genau vor der Nase der Policia ;( sch…
Leider verstanden wir in der Aufregung kein Wort von dem was der nette Herr von uns wünschte zu bekommen, so das wir versuchten Ihm mitzuteilen, er möge doch bitte aufschreiben wie hoch die Strafe sei. Nach langem hin und her, bekamen wir ganz vorsichtig und unauffällig für die umstehenden Beamten, einen winzigkleinen Schmierzettel zwischen die Pässe geschoben auf dem noch winzigkleiner der Betrag von 40$ geschrieben stand.
Na toll, ist ja doch ne Menge Kohle. Da wir neben Guaranis auch nur noch Münzgeld und einen 50$ Schein im Portemonnaie fanden, waren wir gezwungen Ihm diesen zu geben. Ich selbst hatte ja wenigstens die Hoffnung wir müssten jetzt warten und würden das Wechselgeld zurück bekommen, doch wie naiv von mir, es kam natürlich niemand zurück, also machten wir das wir schnellstens von da weg kamen.
Auf der Quinta Tiffany zurückgekehrt freuten wir uns auf eine Abkühlung im Pool, ein deftiges Abendbrot und einen schön ausklingenden, erlebnisreichen Tag.

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Mittwoch, 18.10.2006 weiterlesen