Auch hier im Chao hält der Winter Einzug. Die Felder sind fast alle abgeerntet, die Nächte werden kühl und es taut oft. Die Luftfeuchtigkeit ist oft noch recht hoch und dies macht diese kühle Wetter unangenehm.
Um nicht zu sagen kalt. Alles unter 20 Grad empfindet man, wenn man hier lebt, als kalt. Abends wenn man bei unter 20 Grad draussen sitzt werden die Pullover und die dicken Jacken angezogen und viele haben Mützen auf um den Kopf zu schützen.
In der Natur verschwindet so langsam das grün von den Wiesen, aber es wird nie so grau und trist wie in Deutschland, da die meisten Bäume immergrün sind.
wir entflohen dem Alltag und fuhren für 5 Tage in den Chaco. Im „tiefsten“ Winter waren wir noch nicht im Dornenbusch gewesen bisher, so beschlossen wir wieder ein paar Tage in den Kolonien zu verbringen, eventuell die ersten Sandstürme zu sehen.
Da das Gästehaus von Domenika und Ernst leider belegt, wir jedoch terminlich gebunden waren, buchten wir nochmals im Hotel Florida in Filadelfia ein Zimmer. In keinsterweise vergleichbar mit dem wunderschönen Gästehaus der Eitzens, dafür jedoch genossen wir fast täglich das tolle Restaurant des Hotels mit einer Vielzahl an superleckerem Speisen.
Bevor wir am Anreisetag nach strapaziöser Fahrt mit rauchenden Köpfen Filadelfia erreichten, ging es zu einem Abstecher auf die Estancia von Beatriz & Robert, wo wir auf einem Geburtstag eingeladen waren.
Ca. 60 km vor den Kolonien auf der Ruta Transchaco liegt das Cruce de los Pioneros. Hier mussten wir abbiegen um zur besagten Estancia zu gelangen (Robert lernten wir im letzten Urlaub kennen).
Das Assado mittags haben wir zwar leider knapp verpasst aber zu Kaffee und Kuchen (Schwarzwälder Kirschtorte) kamen wir rechtzeitig an.
Nach dem „großen Fressen“ führte uns Robert noch ein wenig herum und bei Abenddämmerung ging es für uns weiter in Richtung Hotel. Das Abendessen wartete 🙂
Die nächsten Tage verbrachten wir damit Bekannte zu besuchen wie auch weitere neue Menschen kennen zu lernen.
Außerdem klapperten wir diverse Geschäfte ab in denen es deutsche oder kannadische Produkte gab. Diese sind teilweise billiger wie im Osten Paraguay’s und wir hatten eine Liste am Mitbringsel von Freunden bei uns.
Am Mittwoch besuchten wir in Neuland den während der Wintermonate stattfindenden Bauernmarkt. Dieser findet im Hof einer kleiner Gärtnerei statt. Dort verkaufen Kolonisten eigen angebautes Gemüse, selbst erstellte Speisen (Torten, Kuchen, Käse, Brot, Quark…) und andere Waren. Der Markt ist noch recht klein, aber auch erst ein paar Wochen aktiv.
Wir finden die Idee super und sicher ausbaufähig.
Unterwegs sieht man überall die Flaschenbäume mit Ihren Früchten stehen. Meist sind Sie schon auf und es sieht aus wie wenn riessige Schnebälle an den Bäumen hängen.
Auch die Rosa Lapacho Bäume sieht man hier oben im Winter blühen.
Einen Nachmittag verbrachten wir wieder im Flores del Chaco. Es gab einiges an Tieren zu sehen, leider sind diese halt recht scheu und meist zu weit weg für die Kamera. Für uns war es jedenfalls ein schöner Nachmittag in der Natur inkl. Kleinem Picknick.
Leider konnten wir nicht wie gewünscht die Salzlagune Campo Maria besuchen, da die Wochen zuvor zu viel Regen fiel und die Fahrt dahin zu riskant gewesen wäre.
Dies verschoben wir somit erneut auf das nächste Mal.
So gab es einen weiterer Ausflug nach Bouqueron, wo wir wir bereits vor mehr als 6 Jahren das Kriegsdenkmal besuchten.
Auch hier lud ein kleiner Park im Dornenbusch zu einem Spaziergang ein.
Das Museum war leider geschlossen, keine Menschenseele auf dem gesamten Gelände war zu sehen.
Am letzten Tag fuhren wir in der früh zu Besuch zu Rosi, Klaus & Tina, die sich Ihr neues zu Hause in den letzten 5 Monaten bereits schmuck gestaltet haben.
Auch hier gab es viel Interessantes zu erzählen, dazu ein leckeres spontanes Brunch nach einem Vormittäglichen Spaziergang im erst kürzlich frei geschlagenen Dornenbusch, nicht zu vergessen die frisch gebackene Laugen und Käsesemmeln von Tina. Danke nochmals für Deine Mühe!
Nach dem Schmaus setzte Oliver die aus Paraguarí mitgebrachten Pflanzen und Ableger und wir konnten so erstmals mit dem dort arg harten Lehmboden Bekanntschaft machen. Ein Spaten ist wohl nicht ausreichend hierfür…
Wieder hatten wir eine schöne Woche im Chaco verbracht. Die Fahrt nach Hause zog sich wie immer hin. Unterwegs immer wieder Baustellen. Es wird zumindest daran gearbeitet das mehr Schlaglöcher verschwinden wie Neue entstehen 🙂 Ausserdem war fast der ganzen Rand mit gelb blühenden Büschen gesäumt.
Der hiesige Winter ähnelt in etwa dem deutsche Sommer, dies konnten wir in den letzten Jahren beobachten.
Ausnahmen gibt es natürlich immer, vor allem in Zeiten des Klimawandel, wo man global immer Öfter auf verschiedene Extreme stoßen kann.
Doch im Schnitt gleicht sich unsere These aus.
Paraguay zeigt sich „normalerweise“ im Winter eher trocken, die Temperaturen liegen meist bei 20- 25 Grad, können aber auch des Öfteren mal auf die 30 Grad Marke klettern oder aber ein paar weniger Tage (Meist im Juli/ August) unter 10 Grad oder gar an 0 Grad (in den Nächten) fallen.
Im vergangen Winter jedoch blieb es für uns ungewöhnlich mild, kaum Grade unter 10.
Auch in diesem Jahr konnten wir bisher nur wenige richtig kalte Tage und auch Nächte zählen. Dafür Dank des „El Nino“ regnet es noch immer regelmäßig und viel zu viel, was wir so noch nie erlebt hatten in der Vergangenheit. So sind dank der Wassermassen inzwischen zahlreiche Sand, Kies oder Teer Straßen nur sehr mühselig oder nicht mehr befahrbar.
Es steigen derzeit ebenso die Anzahl der Grippeerkrankungen rapide wie auch Dengue scheint wieder im Vormarsch, durch das mild- nasse Klima.
Was wir persönlich sehr genießen, man kann eben in Paraguay den Winter über die meiste Zeit im Freien verbringen und vor allem: um einen herum zeigt sich alles in unendlichem grün, nur die wenigsten Bäume verlieren Ihr Laub und viele Pflanzen beginnen durch die leichte Abkühlung in prachtvoller Blüte zu stehen. Einfach herrlich diese Zeit.
Auch wir chillen dann den einen oder anderen Nachmittag am Wochenende in der Hängematte. Denn der Garten verlangt in den Wintermonaten auch nicht mehr so viel regelmäßige Pflege.
seit vergangenem Freitag sinkt das Thermometer kontinuierlich von 28 Grad auf (heute Morgen) 1 Grad. Diese frostigen Temperaturen sollen bis Ende der Woche anhalten. Danach klettert das Quecksilber wieder auf 25 Grad und mehr…Gott sei Dank!
Diese niedrigen Temperaturen haben wir meist für ein paar Tage im Juli. Da uns letztes Jahr die Bananen erfroren sind haben wir diesmal vorgesorgt und die Stauden und die Tomaten mit alten Bettlaken abgedeckt. So haben Sie auch die erste kalte Nacht nahe 0 Grad gut überstanden.
Heute Morgen waren es dann 1 Grad bei uns auf der Terrasse.
Selbst die Scheibe am Auto war leicht gefroren. Die Wiesen waren weiss und die Lagune und der der Pool dampfte.
Zum Glück haben wir genügend Holz für den Kaminofen und so angenehme 20-23 Grad im Haus.
Die letzten Tage und die kommende Woche haben wir Temperaturen um 30 Grad, teilweise 35 Grad. Eigentlich haben wir ja noch Winter, aber der hat sich bis auf ein paar kühle Tage dieses Jahr stark zurück gehalten.
Jahreszeiten in Südamerika:
Sommer: 22. Dezember – 21. März
Herbst: 22. März – 21. Juni
Winter: 22. Juni – 21. September
Frühjahr: 22. September – 21. Dezember
Ausserdem fehlt mal wieder Regen. Seit Wochen kam nicht viel herunter und durch die hohen Temperaturen und den starken Wind trocknet alles schnell aus.
Aber wir wollen ja nicht meckern. Lieber etwas schwitzen und dafür ein Winter bei deutlich über 0 Grad der nur ein paar Tage anhält. Über die letzten Jahre konnten wir beobachten das der Winter hier ungefähr dem deutschen Sommer entspricht 🙂
Man gewöhnt sich nur allzu schnell an die hohen Temperaturen und friert dadurch schon bei relativ hohen Temperaturen (ab 20 Grad).
Naja…die nächsten Tage wird der Pool grundgereinigt und dann kann die Poolsaison vielleicht am kommenden Wochenende eingeläutet werden wenn die Wassertemperatur deutlich über 20 Grad steigt.